Die Olympischen Winterspiele stehen vor der Tür. Angesichts der Pandemie wird die Veranstaltung zu einer logistischen Herausforderung für die Veranstalter in China sowie für die teilnehmenden Sportlerinnen und Sportler aus der ganzen Welt. Dennoch könnten die Spiele für die Schweizer Delegation zu einem sportlichen Grosserfolg werden, was wir alle hoffen.
Im Vorfeld der Eröffnung im Februar 2022 fordern nun verschiedene Schweizer Gruppierungen und Nichtregierungsorganisationen, dass die offizielle Schweiz die Spiele boykottieren solle. Damit könnte keine Vertreterin oder Vertreter des Bundesrates nach Peking reisen, um dort unsere Spitzensportlerinnen und Spitzensportler anzufeuern und um bilaterale Gespräche zu führen. Begründet wird diese Forderung mit der Menschenrechtslage in China.
Solche Boykotte lehnt Swissmem ab. Die Schweiz und China verfügen über eine lange Tradition des Dialoges. Dadurch können Themen mit unterschiedlichen Wertvorstellungen angesprochen und im passenden Forum diskutiert werden. Die Schweiz ist in der Lage, aufgrund der engen Zusammenarbeit der beiden Länder in Handelsfragen Brücken zu bauen. Die Olympischen Winterspiele sollten dafür als Plattform genutzt und nicht boykottiert werden. Nicht zuletzt leisten zahlreiche Schweizer Unternehmen wesentliche Beiträge, um die chinesische Wirtschaft und Gesellschaft zu entwickeln und den Lebensstandard vor Ort zu verbessern. Auch das verdient Anerkennung und sicher keine Boykotte durch die offizielle Schweiz.
Es wäre deshalb für die bilateralen Beziehungen sowie die damit verbundenen Chancen auf Dialog schädlich, würden die Olympischen Spiele von Schweizer Seite mit einem Boykott belegt. Swissmem erwartet vom Bundesrat, dass er die Schweiz in Peking vertritt und damit den Austausch mit China pflegt. Dies ist die einzige Möglichkeit, wie konkrete Ergebnisse tatsächlich erzielt werden können.