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«Digitaler Schlüssel für Lernende»

Der Aufbau einer digitalen Lernumgebung techLEARN ist ein zentrales Element der Berufsrevision FUTUREMEM. Sie ermöglicht digitales Lernen und soll den Lernenden helfen, sich an den drei Lernorten Betrieb, Berufsfachschule und überbetriebliche Kurse (üK) einfacher zurechtzufinden. Mit der Gründung des Vereins techLEARN.swiss durch die beiden Trägerverbände Swissmechanic und Swissmem und der Einrichtung einer Geschäftsstelle in Winterthur wurden in diesem Jahr die organisatorischen Grundlagen geschaffen. Nun geht es an die Umsetzung der Lernplattform.

Interview mit Thomas Schumacher, Leiter Swissmem Berufsbildung

Die digitale Lernumgebung soll zu einer zentralen Plattform für das Lernen in der Tech-Industrie heranwachsen. Werden wir künftig nur noch digital Lernen?
Die digitale Plattform techLEARN will primär den Lernenden das Lernen erleichtern. Sie ist eine Art «digitaler Schlüssel», welcher die Komplexität der Berufsrevision FUTUREMEM sowie die administrative Pflege reduziert. Sie ersetzt das haptische Lernen nicht. Allerdings wird das digitale Lernen immer wichtiger. Ziel ist, dass die Lernenden in der Ausbildung und bei der praktischen Umsetzung die digitalen sowie haptischen Welten möglichst ideal miteinander verbinden. 

Der Nutzerkreis der digitalen Lernumgebung techLEARN wird sehr divers sein. Neben Lernenden und Ausbildnern gehören beispielsweise auch Berufsfachschulen und Zentren für überbetriebliche Kurse dazu. Wie werden die Bedürfnisse der unterschiedliche Nutzergruppen im Projekt berücksichtigt?
Alle künftigen Nutzergruppen werden in den kommenden Wochen in Arbeitsgruppen eingebunden. So können sie ihre Bedürfnisse und Anliegen einbringen. Der Fokus liegt zunächst auf den Lernenden. techLEARN soll ihnen Orientierung geben, damit sie sich an den drei Lernorten (Betrieb, Berufsfachschule, üK) einfacher zurechtfinden. Das Kompetenzportfolio mit der Lern- und Leistungsdokumentation weist zudem die erreichten Handlungskompetenzen aus. Der Vorteil für die Berufsbildner wird sein, dass sie mit techLEARN den Bildungsbericht einfacher erstellen können. Und Berufsfachschulen sowie üK-Zentren sollen künftig die Möglichkeit haben, ihre Bildungsnachweise und -bewertungen einzupflegen.

In den kommenden Monaten geht es um die konkrete Konzeption und danach den Aufbau der Plattform. Worin liegen die besonderen Herausforderungen?
Wir müssen im Sommer 2026 bereit sein. Das ist eine anspruchsvolle Vorgabe. Es geht nicht darum, eine Luxusvilla zu bauen, sondern mit einem soliden Einfamilienhaus zu starten. Wir fokussieren uns deshalb auf das Wesentliche. Die angestrebte Lösung beinhaltet das Ausbildungsmanagement, das Kompetenzportfolio und die Lern-/Lehrmedien. Später kann dieses Einfamilienhaus laufend erweitert werden. Zum Beispiel mit einem Chat, der die Kommunikation zwischen den verschiedenen Nutzer ermöglicht oder einem Marktplatz. 

Ab wann dürfen wir mit Einblicken in das System rechnen?
Das Projektteam verfügt bereits über einen Zugriff auf die Testumgebung. Ziel ist, darin die Grundlagen der Berufsrevision möglichst einfach abzubilden. Gemeinsam werden zurzeit die spezifischen Anforderungen definiert sowie die Art und Weise, wie sie umgesetzt und eingebaut werden sollen. Das wird noch einige Zeit in Anspruch nehmen. Sobald die Umsetzung eine gewisse Reife erreicht hat, werden Einblicke möglich sein. Es ist jedoch zu früh, um einen Termin zu nennen. Selbstverständlich orientieren wir uns am Umsetzungsplan von FUTUREMEM. Wir sind uns bewusst, dass wir für die Ausbildungs- und Informationsmassnahmen rechtzeitig bereit sein müssen.

Eine digitale Lernumgebung lebt unter anderem von guten Inhalten. Wie sieht es bei der Entwicklung von neuen Lerninhalten aus?
In techLEARN werden verschiedene Angebote im Bereich Lern-/Lehrmedien angezeigt. Sowohl digitale wie haptische Lern-/Lehrmedien werden über eine e-Shop Lösung bezogen werden können. Wie die digitalen Lerninhalte in techLEARN integral genutzt werden können, wird im Projekt ausgearbeitet. Neue Lerninhalte bzw. Lern-/Lehrmedien werden durch Swissmechanic und Swissmem entwickelt. Wir werden laufend über diese Arbeiten informieren.

Die digitale Lernumgebung wird mit Lehrbeginn im Sommer 2026 in Betrieb genommen. Nutzende sind Lernende, Berufsbildende in Lehr- und Ausbildungsbetrieben, Berufsfachschullehrer/-innen, Ausbildner/-innen in Ausbildungszentren, Zentren der überbetrieblichen Kurse sowie weitere Personen und Organe, die im Zusammenhang mit der Berufslehre im MEM-Bereich stehen.

www.techlearn.swiss



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Thomas Schumacher
Leiter Swissmem Berufsbildung
052 260 55 66 052 260 55 66 t.schumacher@swissmem.ch E-Mail

Letzte Aktualisierung: 26.08.2024