Die Reformgegner schwingen aber auch gerne die Frauenkeule. Dass die AHV auf dem Buckel der Frauen(renten) reformiert werde, lautet hier das schlagende Argument. Die Erhöhung des Rentenalters von 64 auf 65 Jahre verkaufen sie als eine RentenkĂŒrzung. Das Gegenteil ist wohl der Fall: Die Frau hat ein Jahr lĂ€nger Einkommen, kann mehr in die BVG einzahlen und die Ăbergangsgenerationen profitieren von grosszĂŒgigen Kompensationszahlungen. Auch die oft genannte RentenlĂŒcke ist kein Verkaufsargument. Frauen und MĂ€nner erhalten praktisch gleich viel AHV. Die LĂŒcke entsteht bei der BVG. Ăberhaupt ist es unsĂ€glich, dass die Linken bei der dringend benötigten AHV-Reform die Genderfrage stellen. Viel mehr geht es um die Frage, wie der Generationenvertrag fĂŒr die kommenden Generationen gesichert wird. Diese Diskussion darf schlichtweg nicht genderpolitisch gefĂŒhrt werden, denn sie geht uns alle gleich an.
Bei der AHV herrscht schon zu lange Stillstand. Seit 1997 wurde keine Reform mehr angenommen. Um die erste SĂ€ule nachhaltig zu gestalten, mĂŒssen in einem ersten Schritt die AHV21 wie auch die MwSt-Erhöhung angenommen werden, damit die Reform in Kraft tritt. Nur dann werden auch die kommenden Generationen von der AHV profitieren können.