Startseite Mediencorner Medienmitteilungen Gas-Mangellage: Anreize im Landesinteresse fĂŒr sofortige Umstellung von Gas auf Heizöl bei Industrieanlagen
Ansprechpartner  Jonas Lang Jonas Lang
Ressortleiter
+41 44 384 48 33 +41 44 384 48 33 j.langnoSpam@swissmem.ch
Teilen

Gas-Mangellage: Anreize im Landesinteresse fĂŒr sofortige Umstellung von Gas auf Heizöl bei Industrieanlagen

Mit dem weiterhin eingeschrÀnkten Gasfluss durch die Pipeline Nord Stream 1 erhöht sich das Risiko einer Gasmangellage in der Schweiz. Der Bundesrat muss deshalb handeln. Swissmem fordert, dass umgehend Anreize zum Einschalten von Zweistoffanlagen geschaffen werden, damit jene Industrieunternehmen, wo dies möglich ist, im Landesinteresse von Gas auf Heizöl umstellen. Dies stÀrkt die Gas-Versorgungssicherheit und senkt die Gefahr, dass die Schweiz in eine Gas-Mangellage gerÀt. Konkret muss der Bundesrat die Zielvereinbarungen der Unternehmen zur CO2-Reduktion sistieren, da diese nach dem Umschalten auf Heizöl nicht mehr eingehalten werden können. Ferner sollen wo nötig den Firmen finanzielle Anreize helfen, diese Umstellung vorzunehmen, im Interesse des Landes Gas zu sparen und zur Vermeidung einer Mangellage beizutragen.

Ab heute fliesst weiter nur eingeschrĂ€nkt Gas durch die Pipeline Nord Stream 1. In der Folge erhöht sich das Risiko einer Gasmangellage in der Schweiz. Da Russland zu wenig Gas nach Europa liefert, können die Gasspeicher voraussichtlich nicht ausreichend gefĂŒllt werden, um den Bedarf in den Wintermonaten zu decken.

Angesichts dieser Entwicklung ist die Gasversorgung in der Schweiz im Winter 2022/23 gefĂ€hrdet. Dabei ist die Industrie zur Erzeugung von ProzesswĂ€rme existenziell auf Gas angewiesen, welches beispielsweise zum Schmelzen oder HĂ€rten von Metall benötigt wird. Ohne Gas wird es zu ProduktionsunterbrĂŒchen und -ausfĂ€llen kommen, welche zu Entlassungen und Schliessungen ganzer Betriebe fĂŒhren könnten. Der volkswirtschaftliche Schaden wĂ€re immens.

Der Bundesrat steht in der Verantwortung, umgehend vorsorglich zu handeln und Anreize fĂŒr die Einschaltung von Zweistoffanlagen zu schaffen. Eine bedeutende Zahl an Industriebetrieben verfĂŒgt ĂŒber solche Anlagen, mit denen Gas sofort durch Heizöl ersetzt werden kann. Mit der Umschaltung kann ab sofort ein nennenswertes Gasvolumen eingespart und in den Speichern eingelagert werden. Dieses Gas stĂŒnde im Winter zusĂ€tzlich zur VerfĂŒgung. Die Gas-Versorgungssicherheit der Schweiz wird gestĂ€rkt.

Das Umstellen auf Heizöl kann jedoch dazu fĂŒhren, dass Unternehmen ihre Zielvereinbarungen zur Reduktion des CO2-Ausstosses nicht lĂ€nger erfĂŒllen können. Die Zielvereinbarungen mĂŒssen deshalb fĂŒr die betroffenen Firmen befristet fĂŒr die Dauer der Krise sistiert werden. Der Bundesrat muss diese Sistierung umgehend anordnen, da dies dem ĂŒbergeordneten Ziel der Versorgungssicherheit dient.

Den Unternehmen sollten bei der Umschaltung von Gas auf Öl keine finanziellen Nachteile entstehen. Heizöl ist heute teurer als Gas. Angesichts der angespannten wirtschaftlichen Aussichten sind Firmen allenfalls nicht in der Lage, mögliche Zusatzbelastungen zu stemmen. Betroffene Firmen benötigen deshalb finanzielle Anreize, um die Umstellung im Landesinteresse und der Versorgungssicherheit umgehend vorzunehmen.


Weitere AuskĂŒnfte erteilen:

Jonas Lang, Stv. Leiter Kommunikation
Tel. +41 44 384 48 33
E-Mail j.langnoSpam@swissmem.ch

War dieser Artikel lesenswert?

Letzte Aktualisierung: 22.07.2022