Mauro DellâAmbrogio, StaatssekretĂ€r fĂŒr Bildung, Forschung und Innovation, hat den fĂŒhrenden Schweizer Innovationskongress eröffnet. Das grosse Interesse am Forum zeige, wie wichtig Innovation fĂŒr die Schweiz sei. «Die Schweizer Rahmenbedingungen sind der Wirtschaft anscheinend zutrĂ€glich», so der Jurist. Trotzdem sei sein Department natĂŒrlich bestrebt, die Bedingungen weiter zu verbessern. «Die Verwaltung selbst muss jedoch nicht innovativ, sondern vor allem verlĂ€sslich sein.» «Ja, wir sind (noch relativ) arm, aber sexy» bestĂ€tigte Klaus Wowereit, Regierender BĂŒrgermeister von Berlin, das Image der deutschen Hauptstadt. Die Zerstörung im Zweiten Weltkrieg und die jahrzehntelange Teilung durch die Mauer, hĂ€tten Berlin in seiner Entwicklung zurĂŒckgeworfen. «Es hat aber auch Vorteile, eben nicht fertig und nicht perfekt zu sein, denn das bietet Raum fĂŒr Neues, fĂŒr KreativitĂ€t und Innovation.» Berlin ist heute einer der wichtigsten Start-up-Hotspots Europas und auf dem besten Weg zu Wowereits Ziel: reicher zu werden und trotzdem sexy zu bleiben. Natur als Vorbild im Zeitalter der Roboter «Roboy» heisst der humanoide Roboter, der an der UniversitĂ€t ZĂŒrich in nur neun Monaten entwickelt wurde. Das Projektteam aus Studenten und Industrievertretern kombinierte die neusten Erkenntnisse aus der Intelligenzforschung und der Robotics-Industrie. Entwickelt wurde «Roboy» auch mittels Crowdsourcing: Ein Grossteil der Expertise und Ideen gehörten nicht zu einer spezifischen Einheit, sondern es hatten unzĂ€hlige Individuen weltweit die Möglichkeit, die Technologie des Roboters voranzutreiben. Robert J. Wood vom Wyss-Institut an der Harvard-UniversitĂ€t, das neue Technologien in Medizin und Umwelttechnik erforscht, spricht gar von «Robotics als nĂ€chstem Internet». Die Natur gelte als Vorbild fĂŒr die Arbeit seines Teams â zum Beispiel fĂŒr die Roboter-Bienen, die kĂŒnftig bei Such- und Rettungsaktionen zum Einsatz kommen sollen. Innovation durch Imagination und Kollaboration Israel Chemicals-CEO Stefan Borgas konstatierte, dass grosse Unternehmen hĂ€ufig schlecht im Erfinden seien. Nicht alle hĂ€tten sogenannte «Reframers» an Bord â Mitarbeitende, die Innovation bringen, indem sie bestehende Ideen und Technologien auf neue Bereiche ĂŒbertragen. Speziell in Israel sieht Borgas ausserdem die stĂ€ndige Bedrohung als Förderer von Innovation. Wenn der Mensch sich bedroht fĂŒhlt oder um seine Gesundheit bangt, wird er erfinderisch: «Jeder ist sich selbst der NĂ€chste», sagte der US-Digitalunternehmer Jay S. Walker. «Noch haben die Menschen kein Controlpanel fĂŒr ihren Körper, doch IT und Life Sciences werden in den nĂ€chsten Jahrzehnten verschmelzen. Sobald entschlĂŒsselt wird, wie der menschliche Körper wirklich funktioniert, wird das eine Innovationslawine auslösen.» «Der Mensch ist so programmiert, dass er das tut, was sich gut anfĂŒhlt», erklĂ€rte auch der fĂŒhrende Trend- und Zukunftsexperte Pero MiÄiÄ. «Weil wir das schnelle VergnĂŒgen suchen, handeln wir kurzfristig und treffen oft Entscheidungen, die uns schaden.» Um dem entgegenzuwirken, mĂŒsse man sich ein «Zukunfts-Ich» aufbauen, lernen dieses zu mögen und in seinem Interesse zu handeln. Das gleiche gelte analog fĂŒr Firmen, die ein «Zukunfts-Wir» brĂ€uchten, um langfristig erfolgreich zu sein. Gewinner des Swiss Technology Award 2013 Einen weiteren Höhepunkt bildete die 25. Verleihung des Swiss Technology Award. Die Jury unter der Leitung von PrĂ€sident Prof. Dr. Fritz Fahrni hat aus rund 50 Bewerbungen aus der ganzen Schweiz die Gewinner gekĂŒrt. Die Sieger des bedeutendsten Technologiepreises der Schweiz heissen: Hypo Pet aus ZĂŒrich, Credentis aus Windisch und SANITIZED aus Burgdorf. Das nĂ€chste Swiss Innovation Forum findet am 20. November 2014 im Congress Center Basel statt. FĂŒr Fragen zum Swiss Innovation Forum stehen Stefan Linder, CEO, <link stefan.linder@swisseconomic.ch>stefan.linder@swisseconomic.ch</link>, oder Fabian Wassmer, Projektleiter, <link fabian.wassmer@swisseconomic.ch>fabian.wassmer@swisseconomic.ch</link>, zur VerfĂŒgung.