Die UmsĂ€tze in der Maschinen-, Elektro- und Metall-Industrie (MEM-Industrie) stiegen im zweiten Quartal 2017 im Vergleich zur Vorjahresperiode um 3,3 Prozent an. Ăber das gesamte erste Semester betrachtet, erhöhten sich die UmsĂ€tze um 6,2 Prozent. Das ist der zweitkrĂ€ftigste Zuwachs in einem ersten Semester seit zehn Jahren. Die AuftragseingĂ€nge reduzierten sich im zweiten Quartal 2017 im Vergleich zum Vorjahresquartal um -8,3 Prozent, nachdem sie im ersten Quartal noch um 2,3 Prozent gestiegen waren. Insgesamt gingen die BestellungseingĂ€nge im ersten Semester 2017 um -3,4 Prozent zurĂŒck. Diese Entwicklung ist im Vergleich zum gestiegenen Umsatz ein wenig enttĂ€uschend. Allerdings waren die BestellungseingĂ€nge im zweiten Quartal 2016 derart hoch, dass sich hinter dem aktuellen RĂŒckgang ein deutlicher Basis-effekt verbirgt. Der Indexwert bei den AuftragseingĂ€ngen erreichte Ende Juni 2017 einen vergleichsweise guten Stand und liegt höher als im Durchschnitt des vergangenen Jahres.
Im ersten Quartal 2017 arbeiteten 317â300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Schweizer MEM-Industrie. Das sind 1,0 Prozent weniger als in der Vorjahresperiode. Die BeschĂ€ftigungszahlen aus dem zweiten Quartal 2017, welche vom BfS erhoben werden, liegen noch nicht vor. Die KapazitĂ€tsauslastung der MEM-Betriebe erreichte im zweiten Quartal 2017 88,0 Prozent und lag damit ĂŒber dem langjĂ€hrigen Durchschnitt von 86,4 Prozent.
Exporte: Wachstum in allen Absatzregionen
Die GĂŒterexporte der MEM-Industrie stiegen gemĂ€ss den Zahlen der Eidgenössischen Zollverwaltung im ersten Halbjahr 2017 im Vergleich zur Vorjahresperiode um +2,3 Prozent an und erreichten einen Warenwert von 32,4 Milliarden Franken. Die Exporte wuchsen in allen wichtigen AbsatzmĂ€rkten. Besonders erfreulich entwickelten sich die GĂŒterausfuhren in die USA (+6,8%) und in die EU (+2,7%). Deutlich schwĂ€cher fiel der Zuwachs in Asien aus (+0,2%). Betrachtet man die einzelnen Produktbereiche, so erhöhten sich die Ausfuhren bei den Metallen um +11,0 Prozent, bei der Elektrotechnik/Elektronik um +1,7 Prozent und bei den PrĂ€zisionsinstrumenten um +1,5 Prozent. Einzig die Exporte im Maschinenbau sanken im ersten Halbjahr 2017 um -0,3 Prozent.
Grund fĂŒr Optimismus
Die UmsĂ€tze haben sich nun wĂ€hrend drei aufeinanderfolgenden Quartalen im Vergleich zu den jeweiligen Vorjahresperioden teilweise deutlich verbessert. Die meisten Indikatoren deuten darauf hin, dass die positive Entwicklung auch in den nĂ€chsten Monaten anhalten wird: Der PMI (Purchasing Manager Index) der Industrie, ein wichtiger FrĂŒhindikator, weist aktuell fast weltweit auf ein krĂ€ftiges Wachstum hin. Die Erwartungen der Unternehmerinnen und Unternehmer in der Swissmem-Mitgliedschaft sind optimistisch. In den kommenden 12 Monaten rechnen gemĂ€ss der jĂŒngsten Befragung 51 Prozent der Unternehmer mit zunehmenden AuftrĂ€gen aus dem Ausland. Lediglich 8 Prozent befĂŒrchten einen AuftragsrĂŒckgang. Und nicht zuletzt sorgt die jĂŒngste Wechselkursentwicklung des Schweizer Frankens zum Euro fĂŒr zusĂ€tzlichen RĂŒckenwind. Falls sich die AbschwĂ€chung des Frankens als nachhaltig erweist, dĂŒrften sich die Margen in den MEM-Unternehmen endlich wieder verbessern. FĂŒr Hans Hess, PrĂ€sident Swissmem, ist dies entscheidend: «Der schwĂ€chere Franken eröffnet den MEM-Firmen die Chance, nach zehn schwierigen Jahren endlich wieder etwas Geld zu verdienen und dieses in die Zukunft investieren zu können».
Handlungsfelder fĂŒr den Aufschwung
Damit der Aufschwung in der MEM-Industrie gelingt, stehen die Handlungsfelder Innovation, Digitalisierung, Arbeitsmarkt, Marktzugang, Wachstumsfinanzierung sowie Aus- und Weiterbildung im Vordergrund. Die Unternehmen sollten primĂ€r in die Innovation und die Digitalisierung investieren, um ihre WettbewerbsfĂ€higkeit und den Produktionsstandort Schweiz zu stĂ€rken. Der Bund kann die InnovationstĂ€tigkeit der Branche unterstĂŒtzen, indem er den Wissens- und Technologietransfer in die Betriebe noch stĂ€rker ausbaut. Im Bereich der Digitalisierung erwartet Swissmem vom Bund, dass er bei der Regulierung des digitalen Raumes ZurĂŒckhaltung ĂŒbt, in die Cyber-Security und -Abwehr investiert sowie die digitalen Dienstleistungen der Ver-waltung zĂŒgig ausbaut. Zudem muss die Politik sicherstellen, dass der liberale Arbeitsmarkt erhalten und ein möglichst diskriminierungsfreier Zugang zu den WeltmĂ€rkten gesichert und weiter ausgebaut wird. In Bezug auf die Aus- und Weiterbildung der FachkrĂ€fte aller Altersstufen sind die Unternehmen, der Staat sowie die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer gleichermassen gefordert, sich zu engagieren und neue Wege zu gehen, um den Anforderungen in einer sich rasch wandelnden, globalen Wirtschaft gerecht zu werden. AnhĂ€nge: <link file:48871 _blank download>Pressegrafik</link>
ZĂŒrich, 28. August 2017
Weitere AuskĂŒnfte erteilen:
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