Die AuftragseingĂ€nge in der Schweizer Maschinen-, Elektro- und Metall-Industrie (MEM-Industrie) nahmen 2017 im Vergleich zu 2016 um +7,5 Prozent zu. Im vierten Quartal 2017 kam es im Vergleich zum Vorjahresquartal sogar zu einer Bestellungszunahme von +29,4 Prozent. Dahinter verbirgt sich allerdings ein krĂ€ftiger Basiseffekt, da die Vorjahresperiode sehr schwach ausgefallen ist. Dennoch erreichte der Index der AuftragseingĂ€nge im vierten Quartal 2017 den höchsten Stand seit 2008. Auch die UmsĂ€tze stiegen 2017 gegenĂŒber dem Vorjahr deutlich an (+9,4%). Das Wachstum im vierten Quartal 2017 betrug im Vergleich zum Vorjahresquartal +12,8 Prozent. Von der positiven Entwicklung bei den Bestellungen und den UmsĂ€tzen profitierten sowohl Grossfirmen wie auch KMU. Die hohen AuftragseingĂ€nge der vergangenen Monate wirken sich auf die KapazitĂ€tsauslastung in den Betrieben aus. Im Januar 2018 betrug sie gemĂ€ss KOF 90,6 Prozent, was deutlich ĂŒber dem langjĂ€hrigen Mittelwert von 86,4 Prozent liegt. Auch die Anzahl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der MEM-Industrie erhöhte sich im Verlauf des letzten Jahres. Sie stieg auf 322â100 Personen an, was gegenĂŒber 2016 ein Zuwachs von 4â500 Jobs bedeutet. Steigende Exporte in alle Regionen Die GĂŒterausfuhren der MEM-Industrie wuchsen 2017 um +5,5 Prozent und erreichten einen Wert von 66,7 Milliarden Franken. Alle Absatzregionen entwickelten sich positiv. Die Ausfuhren in die EU erhöhten sich um +5,9 Prozent und jene nach Asien um +3,4 Prozent. Das höchste Wachstum wiesen die Exporte in die USA aus (+7,4%). Die positive Exportentwicklung umfasste alle wichtigen Warengruppen. GegenĂŒber dem Vorjahr wuchsen die Ausfuhren von Metallen um +12,6 Prozent, im Bereich der Elektrotechnik/Elektronik um +4,7 Prozent, bei den PrĂ€zisionsinstrumenten um +4,3 Prozent und im Maschinenbau um +2,3 Prozent. Insgesamt prĂ€sentiert sich die Lage der Schweizer MEM-Industrie so gut wie schon lange nicht mehr. Falls die zuletzt verbesserte Wechselkurssituation zum Euro und die gute Konjunkturlage in den wichtigsten AbsatzmĂ€rken anhalten, dĂŒrfte sich die positive Entwicklung in der MEM-Branche in den nĂ€chsten Monaten fortsetzen. Die Unternehmerinnen und Unternehmen der MEM-Industrie sind diesbezĂŒglich optimistisch. GemĂ€ss der jĂŒngsten Swissmem-Befragung rechnen 53 Prozent der Unternehmer fĂŒr das Jahr 2018 mit wachsenden AuftrĂ€gen aus dem Ausland. Lediglich 10 Prozent befĂŒrchten einen RĂŒckgang. Dieser Optimismus wird sowohl von Grossfirmen wie auch von KMU geteilt. LĂ€ngere Wachstumsphase notwendig Das positive Bild wird lediglich durch die nach wie vor unbefriedigende Ertragslage getrĂŒbt. Der Hauptgrund dafĂŒr ist, dass die AbschwĂ€chung des Schweizer Frankens zum Euro â und damit die Verbesserung der Margen â erst Mitte 2017 eingesetzt hat. Die Swissmem-Umfrage im Januar 2018 ergab, dass sich ĂŒbers ganze letzte Jahr betrachtet 15 Prozent der Firmen auf Stufe EBIT in der Verlustzone befanden. Weitere 29 Prozent der Unternehmen erzielten 2017 eine nur unzureichende Marge zwischen null und fĂŒnf Prozent. Insgesamt ist die Ertragslage somit fĂŒr 44 Prozent der MEM-Firmen noch immer ungenĂŒgend. Sie hat sich zwar gegenĂŒber 2016 leicht verbessert. GemĂ€ss der aktuellen Umfrage schrieben 2016 21 Prozent der Firmen Verluste und weitere 30 Prozent der Betriebe blieben mit ihrer EBIT-Marge unter fĂŒnf Prozent. Die Umfrageergebnisse zeigen jedoch, dass ein paar Monate Aufschwung nicht ausreichen, um die teils massiven Margen- und Substanzverluste der vergangenen Jahre auszugleichen. Die MEM-Industrie braucht nun eine lĂ€ngere Wachstumsphase mit deutlich besseren Margen, um wieder mehr in die Zukunft investieren zu können. Europa bleibt auch langfristig der wichtigste Absatzmarkt Die Exportzahlen der MEM-Industrie zeigen einmal mehr die grosse Bedeutung des EU-Marktes. Der Exportanteil der EU ist seit 2015 trotz FrankenstĂ€rke von 57,7 Prozent auf 59,6 Prozent angestiegen. Relativ gesehen sind die Ausfuhren in die USA 2017 zwar stĂ€rker gewachsen (+7,4% gegenĂŒber +5,9%). In absoluten Zahlen ist der Exportzuwachs in die EU aber um Faktor 3,7 höher (Exportzuwachs EU: 2,222 Mia. CHF / Exportzuwachs USA: 0,599 Mia. CHF). Auch wenn andere MĂ€rkte relativ gesehen fĂŒr die MEM-Industrie an Bedeutung gewinnen, bleibt der EU-Binnenmarkt auf lange Sicht der wichtigste Absatzmarkt. Aus diesem Grund befĂŒrwortet Swissmem, dass die Schweiz mit einem Rahmenabkommen die Beziehungen zur EU auf eine neue, langfristig tragfĂ€hige Basis stellt. Und aus demselben Grund wird Swissmem die «KĂŒndigungsinitiative» der SVP vehement bekĂ€mpfen. Sie stellt den heute nahezu diskriminierungsfreien Zugang zum EuropĂ€ischen Binnenmarkt unnötig in Frage. AnhĂ€nge: <link file:52622 _blank download>Pressegrafik</link> Weitere AuskĂŒnfte erteilen: Ivo Zimmermann, Leiter Kommunikation Tel. +41 44 384 48 50 / Mobile +41 79 580 04 84 E-Mail <link i.zimmermann@swissmem.ch - mail>i.zimmermann@swissmem.ch</link> Philippe Cordonier, Responsable Suisse romande Tel. +41 21 613 35 85 / Mobile +41 79 644 46 77 E-Mail <link p.cordonier@swissmem.ch - mail>p.cordonier@swissmem.ch</link>