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MEM-Industrie: Talsohle durchschritten

Die AuftragseingĂ€nge in der Maschinen-, Elektro- und Metall-Industrie (MEM-Industrie) haben im ersten Halbjahr 2016 im Vergleich zur Vorjahresperiode um +9,6 Prozent zugenommen. Die UmsĂ€tze lagen hingegen -3,5 Prozent unter dem Wert des Vorjahressemesters, entwickelten sich im zweiten Quartal 2016 aber ebenfalls positiv. Auch bei den Exporten setzte im zweiten Quartal eine Trendwende ein, welche auf die steigende Nachfrage aus den MĂ€rkten EU und USA zurĂŒckzufĂŒhren ist. Die Stimmungslage in den Unternehmen lĂ€sst auf eine weiterhin positive Entwicklung im zweiten Halbjahr hoffen. Die Voraussetzung dafĂŒr sind verlĂ€ssliche und unterstĂŒtzende wirtschaftspolitische Rahmenbedingungen. Swissmem setzt sich deshalb unter anderem fĂŒr den Fortbestand der bilateralen VertrĂ€ge mit der EU, die Vollassoziierung an «Horizon 2020» sowie die Annahme der Unternehmenssteuerreform III ein.

Die AuftragseingĂ€nge in der Schweizer MEM-Industrie erfuhren im zweiten Quartal 2016 im Vergleich zur Vorjahresperiode einen krĂ€ftigen Wachstumsschub. Sie legten um satte +18,5 Prozent zu. Allerdings verbirgt sich dahinter auch ein Basiseffekt, da das Vorjahresquartal wegen des Frankenschocks Ă€usserst schwach ausgefallen war. Über das gesamte erste Halbjahr betrachtet betrĂ€gt der Zuwachs bei den Bestellungen dennoch erfreuliche +9,6 Prozent. Auch die UmsĂ€tze drehten im zweiten Quartal 2016 leicht ins Plus. Sie stiegen im Vergleich zum Vorjahresquartal um +1,8 Prozent. Damit endet eine lange Phase von sieben Quartalen mit negativer Umsatzentwicklung. Betrachtet man das gesamte erste Halbjahr liegen die UmsĂ€tze in der MEM-Industrie jedoch -3,5 Prozent unter jenen des ersten Semesters 2015. Im Zusammenhang mit der beginnenden Erholung der UmsĂ€tze muss man zudem einschrĂ€nkend erwĂ€hnen, dass sich diese vor allem bei den Grossunternehmen zeigt. Aufgrund des zuletzt krĂ€ftigen Anstiegs des Auftragseingangs dĂŒrften sich die UmsĂ€tze im zweiten Halbjahr 2016 aber generell positiv entwickeln. Die KapazitĂ€tsauslastung der MEM-Betriebe erreichte im zweiten Quartal 2016 86,7 Prozent und lag damit leicht ĂŒber dem langjĂ€hrigen Durchschnitt von 86,3 Prozent. Exporte: Wachstum in der EU und USA – RĂŒckgang in Asien Die GĂŒterexporte der MEM-Industrie blieben gemĂ€ss den Zahlen der Eidgenössischen Zollverwaltung im ersten Halbjahr 2016 im Vergleich zur Vorjahresperiode nahezu konstant (-0,1%). Sie erreichten einen Warenwert von 31,6 Milliarden Franken. Im zweiten Quartal 2016 setzte auch bei den Exporten eine Trendwende ein. Nachdem im ersten Quartal 2016 im Vergleich zur Vorjahresperiode noch ein RĂŒckgang der Ausfuhren von -1,9 Prozent verzeichnet werden musste, lagen sie im zweiten Quartal 2016 um +1,8 Prozent ĂŒber dem Wert des Vorjahresquartals. Die wichtigsten Absatzregionen entwickelten sich im ersten Semester 2016 unterschiedlich. Die GĂŒterausfuhren in die EU (+3,4%) sowie in die USA (+2,6%) stiegen an. Hingegen reduzierten sich die Exporte nach Asien (-6,4%) deutlich. Betrachtet man die einzelnen Produktbereiche, so erhöhten sich die Ausfuhren von PrĂ€zisionsinstrumenten um +4,7 Prozent, jene von Elektrotechnik/Elektronik um +2,3 Prozent und bei den Metallen um +1,6 Prozent. Einzig die Exporte im Maschinenbau sanken im ersten Halbjahr weiterhin um -2,1 Prozent.
Anzeichen fĂŒr eine Stabilisierung der BeschĂ€ftigung Die Konsequenzen des schwierigen letzten Jahres zeigen sich in der Anzahl BeschĂ€ftigter in der MEM-Branche. Im zweiten Quartal 2016 arbeiteten 321’000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der MEM-Industrie. Das sind 1,4 Prozent weniger als in der Vorjahresperiode. Seit der Aufhebung des Euro-Mindestkurses gingen 9‘200 Stellen verloren. Allerdings hat sich die BeschĂ€ftigung im zweiten Quartal 2016 im Vergleich zum ersten Quartal 2016 (319‘400) leicht erholt.
Vorsichtig optimistischer Ausblick Die aktuellen GeschĂ€ftszahlen der MEM-Industrie deuten darauf hin, dass die Branche die Talsohle durchschritten hat. Auch die Erwartungen der Unternehmer sind vorsichtig optimistisch. In den kommenden 12 Monaten rechnen gemĂ€ss der jĂŒngsten Swissmem-Befragung 36 Prozent der Unternehmer mit zunehmenden AuftrĂ€gen aus dem Ausland. Lediglich 13 Prozent befĂŒrchten einen AuftragsrĂŒckgang. Damit hat sich der Anteil der Pessimisten seit einem Jahr kontinuierlich verkleinert. Trotzdem sind die Folgen der FrankenstĂ€rke noch nicht fĂŒr alle Unternehmen ausgestanden. Der Schweizer Franken ist gegenĂŒber dem Euro nach wie vor deutlich ĂŒberbewertet. Die Firmen – insbesondere KMU – stehen unverĂ€ndert unter einem erheblichen Margendruck. Nein zu den Volksinitiativen – Ja zur Unternehmenssteuerreform III Die Leistungen der MEM-Industrie im ersten Halbjahr zeigen, dass die meisten Firmen sich den Ă€usserst herausfordernden UmstĂ€nden angepasst haben. Das verdient Respekt und Anerkennung. Es ist an der Politik und dem Volk, nun ebenfalls das Richtige zu tun. In den nĂ€chsten sechs Monaten stehen wegweisende politische Entscheide an. FĂŒr die MEM-Industrie ist es wichtig, dass die vier zur Abstimmung kommenden Volksinitiativen «AHV-Plus fĂŒr eine starke AHV», «FĂŒr eine nachhaltige und ressourceneffiziente Wirtschaft», «FĂŒr den geordneten Ausstieg aus der Atomenergie» und «FĂŒr ErnĂ€hrungssicherheit» abgelehnt werden. Sie drohen die WettbewerbsfĂ€higkeit der Industrie nachhaltig zu verschlechtern, was zahlreiche ArbeitsplĂ€tze kosten wĂŒrde. Zudem muss die fĂŒr grosse und kleine Firmen wichtige Unternehmenssteuerreform III bei einer allfĂ€lligen Referendumgsabstimmung angenommen werden. Und nicht zuletzt braucht es eine Lösung fĂŒr die Umsetzung der Masseneinwanderungs-Initiative. Falls dies nicht gelingt, wĂŒrden sich die Unsicherheiten ĂŒber das kĂŒnftige Steuerregime sowie das VerhĂ€ltnis zum wichtigsten Handelspartner EU auf unbestimmte Zeit verlĂ€ngern. DarĂŒber hinaus verlöre die Schweiz die Assoziierung an «Horizon 2020», was die Innovationskraft – unseren wichtigsten Trumpf – spĂŒrbar und langfristig gefĂ€hrden wĂŒrde. Die MEM-Industrie braucht verlĂ€ssliche und unterstĂŒtzende wirtschaftspolitische Rahmenbedingungen. Mehr BĂŒrokratie und zusĂ€tzliche, politisch motivierte Kosten wĂŒrden die Erholung der MEM-Branche und damit zahlreiche Stellen gefĂ€hrden. AnhĂ€nge: <link file:42367 _blank download>Pressegrafik</link> <link file:42366 _blank download>Medienmitteilung (PDF)</link> Weitere AuskĂŒnfte erteilt: Ivo Zimmermann, Leiter Kommunikation Tel.: +41 44 384 48 50 Mobile: +41 79 580 04 84 E-Mail: <link i.zimmermann@swissmem.ch - mail>i.zimmermann@swissmem.ch</link> Philippe Cordonier, Responsable Suisse romande Tel.: +41 21 613 35 85 Mobile: +41 79 644 46 77 E-Mail: <link p.cordonier@swissmem.ch - mail>p.cordonier@swissmem.ch</link>

Letzte Aktualisierung: 31.08.2016