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Nachfolge in KMU und Familienunternehmen bedroht: Unternehmergruppe bekämpft Bundeserbschaftssteuer-Initiative

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Die Volksinitiative zur Einführung einer nationalen Erbschaftssteuer bedroht die Zukunft zehntausender KMU und Familienunternehmen in unserem Land. Damit gefährdet sie massiv Arbeitsplätze. Bereits über 90 prominente Unternehmerinnen und Unternehmer aus der ganzen Schweiz setzen sich gemeinsam für ein Nein zur Bundeserbschaftssteuer ein. Die neu konstituierte Unternehmergruppe will die breite Öffentlichkeit rechtzeitig über die Folgen der Initiative aufklären und gemeinsam mit den Wirtschafts- und Gewerbeverbänden über die schädlichen «Nebenwirkungen» dieser neuen Besteuerung informieren.

Die Erbschaftssteuer-Initiative verlangt, dass der Bund eine nationale Erbschafts- und Schenkungssteuer von 20 Prozent auf dem Nachlass erhebt. Die Kantone sollen die neue Steuer nur noch veranlagen und einziehen. Zwei Drittel der Gesamterträge aus der neuen Bundeserbschaftssteuer im Umfang von geschätzten 3 Milliarden Franken sollen der AHV zu Gute kommen, einen Drittel sollen die Kantone erhalten. Die Steuer soll rĂĽckwirkend eingefĂĽhrt werden.  Die Annahme der Erbschaftssteuer-Initiative hätte gravierende Folgen fĂĽr die Firmenlandschaft der Schweiz, ist Unternehmerin Annette Heimlicher ĂĽberzeugt: «Sie entzieht den Firmen im Moment des Ăśbergangs zur nächsten Generation dringend benötigte Substanz. Das Volksbegehren erschwert darum bei allen kleineren und mittleren Betrieben die Nachfolgeregelung. Betroffen davon sind insbesondere Familienunternehmen.» Damit gefährdet die Initiative Arbeitsplätze in erheblichem Masse: Firmen mĂĽssten zerschlagen oder verkauft werden; gelingt die Weitergabe, sind sie durch die Steuer substantiell geschwächt. «Der Werk- und Finanzplatz Schweiz steht derzeit ohnehin stark unter Druck. Mit der EinfĂĽhrung einer Bundeserbschaftssteuer steigt die Fiskalquote weiter und die Schweiz verliert an Standortattraktivität. Entweder gehen Firmen und Arbeitsplätze ganz verloren oder sie wandern ins Ausland ab», erklärt Dr. Hans-Peter Zehnder.  Â«Wir sind als Familienunternehmen und KMU direkt betroffen»  Um auf diese und andere gravierende Folgen der neuen Bundeserbschaftssteuer schweizweit aufmerksam zu machen, hat sich nun die Unternehmergruppe «Nein zur Bundeserbschaftssteuer» formiert. «Wir – die Familienunternehmen – sind es, welche direkt davon betroffen sind. Deshalb schaffen wir eine Plattform, mit wel-cher wir die StimmbĂĽrgerinnen und StimmbĂĽrger sowie die politischen Entscheidungsträger ĂĽber die schädli-chen Auswirkungen dieser Initiative aus erster Hand informieren können», sagt Dr. Hans-Jörg Bertschi, einer der Initianten der Unternehmergruppe. Es seien viel mehr Firmen und Nachlässe betroffen, als die Initianten glaubhaft machen wollen. Dr. Hans-Jörg Bertschi fĂĽhrt weiter aus: «Die Existenz zehntausender Familienunter-nehmen ist gefährdet, wenn im Nachlass 20 Prozent des Verkehrswerts der Firma in bar an den Staat abzuliefern sind. Da das Geld zumeist in der Firma investiert ist, muss diese entweder verkauft werden oder sie muss sehr viel Fremdkapital aufnehmen. Das wäre das Ende vieler Familienunternehmen. Die Initiative vernichtet Arbeitsplätze und schwächt den Wirtschaftsstandort Schweiz massiv. Auf unserer Homepage ist ein Rechner aufgeschaltet. Dort kann jeder die Daten seines möglichen Nachlasses eingeben und nachschauen, wie hoch seine Bundeserbschaftssteuer sein wird.»  Daran ändern auch die vorgesehenen Erleichterungen fĂĽr kleinere Unternehmen nichts, weil die Steuer in jedem Fall geschuldet ist. Wie die Erleichterungen dereinst vom Parlament umgesetzt wĂĽrden, ist zudem nicht absehbar. Annette Heimlicher ergänzt: «Gemäss der Umfrage der Stiftung KMU Next gefährdet diese Initiative die Nachfolge in 70 Prozent aller Familienbetriebe. Da Familienunternehmen zwei Drittel der Arbeitsplätze der Privatwirtschaft stellen, ist diese Initiative ein direkter Angriff auf das Erfolgsmodell Schweiz. Die Unternehmergruppe wird deshalb zusammen mit den Wirtschafts- und Gewerbeverbänden den Kampf gegen die Initiative fĂĽhren. Wir wollen mit allen Kräften, welche sich ebenfalls gegen den Angriff auf KMU und Familienunternehmen zur Wehr setzen, zusammenarbeiten.»  Die Initiative beschneidet die Steuerhoheit der Kantone  Â«Neben den Familienunternehmen und ihren Mitarbeitenden haben auch die Kantone das Nachsehen. Sie haben heute die Steuerhoheit im Erbfall. Die meisten von ihnen haben in den letzten 20 Jahren die Erbschaftssteuer in der direkten Nachfolge abgeschafft, um auch die Unternehmensnachfolgen im KMU-Sektor zu erleichtern. Sie verlieren ihre Steuerhoheit und mĂĽssen mit wesentlichen Mindererträgen rechnen. Darum lehnen auch die Kantone die Initiative ab», betont Nationalrat und Unternehmer Fabio Regazzi. Heute liegt die Kompetenz zur Erhebung der Erbschaftssteuer bei den Kantonen und nicht beim Bund. Diese Kompetenzregelung fĂĽhrte in der Vergangenheit zur heute fĂĽr den Standort Schweiz vorteilhaften Erbschaftssteuersituation bei der Nachfolge innerhalb der Familie. Mit der Verschiebung dieser Kompetenz hin zum Bund erfolgt nicht nur eine drastische Steuererhöhung. Vielmehr wäre fĂĽr die Zukunft mit weiteren Steuerhöhungen durch das Parlament in Bern zu rechnen.  Neue Steuer kann AHV nicht sanieren  Nationalrat und Unternehmer Fabio Regazzi betont, dass auch die AHV– entgegen dem verfänglichen Titel der Initiative – durch die Bundeserbschaftssteuer nicht saniert werden kann: «Das strukturelle Problem, dass immer weniger Arbeitende fĂĽr immer mehr Rentner aufkommen mĂĽssen, wird damit nicht entschärft. Die Schliessung der langfristigen FinanzierungslĂĽcke der AHV braucht eine grundlegende Reform, wie sie der Bundesrat mit der Altersvorlage 2020 anstrebt. Die Bundeserbschaftssteuer ist eine schädliche Scheinlösung, mit der die nötigen Reformen lediglich verzögert werden.»  Unternehmergruppe: Mitglieder und Vorstand  Die Unternehmergruppe ist gesamtschweizerisch aufgestellt und will sich durch Aufklärung dafĂĽr einsetzen, dass diese fĂĽr Familienunternehmen, ihre Mitarbeitenden und den ganzen Wirtschaftsstandort Schweiz schädliche sowie fĂĽr die Kantone einschränkende und fĂĽr die AHV unbefriedigende Initiative vom Volk an der Urne abgelehnt wird.  Interessierte Unternehmer können sich direkt ĂĽber die Website der Unternehmergruppe fĂĽr eine Mitgliedschaft anmelden:
<link www.nein-zur-bundeserbschaftssteuer.ch>www.nein-zur-bundeserbschaftssteuer.ch</link&gt;

Letzte Aktualisierung: 23.04.2014