Startseite Engagement Nachhaltigkeit Klima Emissionsreduktionen: Grösster Hebel liegt in auslÀndischer Lieferkette

Emissionsreduktionen: Grösster Hebel liegt in auslÀndischer Lieferkette

Rund 80% der Treibhausgas-Emissionen der MEM-Industrie fallen in der auslĂ€ndischen Lieferkette an. Das Pariser Klimaabkommen und das neue CO2-Gesetz sehen vor, dass Emissionsreduktionen im Ausland an die nationalen Ziele angerechnet werden können. Das bietet Chancen fĂŒr die MEM-Industrie.

Der Entwurf zum neuen CO2-Gesetz sieht vor, dass die Schweiz ihren CO2-Ausstoss bis 2030 gegenĂŒber 1990 um die HĂ€lfte reduziert. Ein Teil davon kann im Ausland erfolgen. Will die Schweiz ihre im Ausland getĂ€tigten Emissionsreduktionen an das nationale Verminderungsziel anrechnen lassen, muss sie sicherstellen, dass diese mit den Marktmechanismen des Pariser Klimaabkommens kompatibel sind.

Fokus auf verfĂŒgbare Mechanismen

Die Kompensationsmechanismen wurden letzte Woche an der Klimakonferenz in Madrid diskutiert. Bis zur Anwendbarkeit können noch mehrere Jahre vergehen. Um Auslandreduktionen in absehbarer Zeit nutzen zu können, muss der Schweizer Fokus auf jene Mechanismen gelegt werden, die bereits heute zur VerfĂŒgung stehen und fĂŒr Bund und Wirtschaft mit vertretbarem Aufwand umsetzbar sind. Dies trifft auf die sogenannten «KooperationsansĂ€tze» des Pariser Abkommens zu, wonach Emissionsreduktionen bilateral zwischen LĂ€ndern gehandelt werden können. Die Herausforderung bei solchen Kooperationen ist, dass die Wirkung der Klimaschutzprojekte transparent nachgewiesen und DoppelzĂ€hlungen ausgeschlossen werden. Zudem mĂŒssen Projekte zur Steigerung der Klimaschutzambition des Gastlandes sowie zur nachhaltigen Entwicklung vor Ort beitragen.

Wussten Sie, dass... die Swissmem-Firmen ihren CO2-Ausstoss im Inland um 55% im Vergleich zu 1990 reduzieren konnten?

Projektideen von MEM-Firmen sind gefragt

Um erste Erfahrungen zu sammeln, fĂŒhrt die Schweiz bereits heute erste Pilotprojekte mit anderen LĂ€ndern durch. Welche Projekte durchgefĂŒhrt werden, liegt letztlich in der Entscheidungskompetenz des Bundes. Der Privatsektor hat die Möglichkeit, dem Bund Projektportfolios mit nennenswertem Reduktionspotenzial vorzuschlagen. Das birgt auch Chancen fĂŒr die MEM-Industrie: Grossprojekte wie zum Beispiel Elektrobusse fĂŒr Peru oder Hybrid-ZĂŒge fĂŒr Kasachstan könnten durch die Möglichkeit der Auslandkompensation eine zusĂ€tzliche Finanzierungsquelle finden.

Wussten Sie, dass...80% der Treibhausgas-Emissionen der Schweizer Swissmem-Firmen in den auslÀndischen Lieferketten anfallen?


Swissmem fordert:
Lenkungsabgabe auf alle CO2-Emissionen ausweiten

Alle CO2-Emissionen sind gleich zu behandeln. Mit der Ausweitung der CO2-Abgabe auf Treibstoffe wird das umweltökonomisch effektivste marktwirtschaftliche Instrument gestÀrkt.

Max. 1⁄3 des neuen Abgabenertrags sollen zweckgebunden fĂŒr die Kompensationsverpflichtung der Treibstoffimporteure verwendet werden. Alle weiteren Einnahmen sind an Bevölkerung und Wirtschaft zurĂŒckzuerstatten.

Eine allfĂ€llige Abgabenerhöhung soll kĂŒnftig mittels eines referendumsfĂ€higen Beschlusses erfolgen. Das Stimmvolk hat damit das letzte Wort.


 

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Letzte Aktualisierung: 14.12.2019, Philipp Bregy