Das sagt unsere Expertin Dr. Christine Roth: «Umweltbelastungen durch PFAS (Per- und polyfluorierte Alkylsubstanzen) sind besorgniserregend. Doch eine Gruppe von über 10’000 Stoffen einheitlich zu regulieren ist sinnlos. Es gibt Stoffe, die überhaupt nicht gefährlich sind oder gar nicht in die Umwelt gelangen».
Warum braucht es gewisse PFAS? PFAS haben einmalige Eigenschaften. Vor allem die Untergruppe der Fluoropolymere ist für die Technik wichtig, denn sie werden bspw. bei hoher Spannung eingesetzt oder ermöglichen die sichere Arbeit mit aggressiven Chemikalien. Sie tragen zu nachhaltigen Technologien bei, bspw. in der Gebäudetechnik oder in der Halbleiterindustrie. Die Tech-Industrie ist auf einzelne PFAS angewiesen, weil bisher kein Ersatz vorliegt. Bei einem Verbot braucht es besonders für Fluorpolymere eine Ausnahme, weil sie ein sehr kleines Risiko darstellen.
Es bringt nichts beim Thema PFAS in Hysterie zu verfallen und sämtliche Stoffe zu verbieten. Swissmem ist gegen ein generelles Verbot und fordert mehr Differenzierung im Umgang mit PFAS.