Kreislaufwirtschaft wird oft als die Lösung genannt, wenn es um nachhaltiges Wirtschaften geht. Wo aber soll man als Unternehmer anfangen? Gute Beispiele, die man kopieren könnte, sind noch rar und bewährte Prozesse umstellen, kann zuweilen mit grösseren Herausforderungen verbunden sein. «Jedes Unternehmen muss für sich herausfinden, wo es Potenzial gibt – ausgehend von den Prozessen und Produkten, die man bereits hat», so Christine Roth, Ressortleiterin Umwelt bei Swissmem und Mitinitiantin der neuen Erfa-Gruppe. Dass dabei häufig kein Stein auf dem anderen bleibt, weiss Raphael Fasko, Leiter Kreislaufwirtschaft bei Rytec. «Kreislauffähige Produkte müssen mit kreislauffähigen Geschäftsmodellen gepaart sein, damit die Umstellung auch ökonomisch Sinn macht», so das Fazit des Experten. Statt Produkte zu verkaufen und damit die Ressourcen aus der Hand zu geben, zielen kreislauffähige Geschäftsmodelle darauf ab, dass der Hersteller Eigentümer über die Ressourcen bleibt. Wer vermietet statt verkauft, hat einen höheren Qualitätsanspruch an seine Produkte. Die Nutzungsdauer wird erhöht und das Design so angepasst, dass einzelne Bestandteile am Ende des Produktzyklus herausgeholt und weiterverwendet werden können. Dadurch entstehen «Restwerte» statt Abfall.
Stefan Sutter, CEO von Avesco zeigte zusammen mit Olivier Dutruy von Caterpillar auf, wie sie Kreislaufwirtschaft erfolgreich in ihre Unternehmensstrategie integriert haben. Jede CAT-Baumaschine wird nach dem Prinzip «built to be reused» gebaut, so dass ein zweites Leben möglich ist. Avesco bietet seinen Kunden Maschinen mit überholten Komponenten an – zum Beispiel Hydraulikzylinder, -pumpen oder Motoren. Und das zu einem deutlich günstigeren Preis bei gleicher Garantiedauer wie beim Kauf einer Neumaschine. Bei einem Firmenrundgang konnten die gelben Riesen in ihrer ganzen Dimension bestaunt werden.
Beim anschliessenden Apéro wurden Gespräche vertieft und Kontakte geknüpft. Mit der neuen Erfa-Gruppe erweitert Swissmem ihr Dienstleistungsangebot im Bereich Energie und Umwelt für Mitgliedfirmen. Dass dies auf ein grosses Bedürfnis stösst, zeigte die rege Teilnahme. Die Veranstaltung war innert Kürze ausgebucht.
Impressionen und Statements im Video
Kontakt zur Erfa E&U: Dr. Christine Roth, Ressortleiterin Umwelt