Wie bewerten Sie aktuell die Innovationsfähigkeit der Schweizer KMU in der Tech-Industrie?
Adam Gontarz: Beobachtungen, aber auch jüngste Studien zeigen, dass die Innovationsfähigkeiten von KMU tendenziell rückläufig sind. Hierfür gibt es verschiedene Gründe. Viele Unternehmen reduzieren ihre F&E-Leistungen oder setzen eher auf inkrementelle Innovation. Sehr wahrscheinlich ist dann aber auch, dass ein erheblicher Teil des Innovationspotenzials ungenutzt bleibt.
Wesentlich ist die wachsende Komplexität und Geschwindigkeit technologischer Entwicklungen, die teilweise in Kombination mit regulatorischen Anforderungen gegeben ist. Ein ungenutztes Innovationspotenzial kann mittel- bis langfristig die Wettbewerbsfähigkeit der KMU gefährden.
Welches sind die grössten unternehmensinternen Hindernisse für eine stärkere Innovation?
Die Komplexität als auch die Dynamik in der Technologieentwicklung sowie regulatorische Anforderungen in Kombination mit spezifischem Know-how resp. Expertenwissen. Viele KMU verfügen schlicht nicht über die erforderlichen Kapazitäten und es erscheint relativ schwierig, die benötigten Kompetenzen aufzubauen und zu halten, um damit neben dem Tagesgeschäft auch den Innovationsprozess konsequent voranzutreiben.
Und was ist die Lösung?
Der Beizug von externen Partnern ist ein möglicher und auch notwendiger strategischer Ansatz, um die erwähnten Hürden zu überwinden und die eigene Innovationsfähigkeit zu befeuern. Wir sehen es als Notwendigkeit an, hier als neutraler Vermittler eine Brücke zwischen Ingenieurdienstleistern und der Industrie zu schlagen. Wir möchten unser breites Netzwerk an Spezialisten nutzen, damit unsere Mitgliedfirmen ihre Innovationsvorhaben erfolgreich angehen können. Eine kompakte und direkte Übersicht der Engineering-Dienstleister, wie wir sie am Inno-Day vom 23. November planen, sehen wir als essenziellen Schritt hierfür an.
Interessiert, am Inno-Day vom 23. November teilzunehmen? Hier geht es zu Programm und Anmeldung
Können Sie die Bedeutung von Partnerschaften noch etwas genauer erklären?
Partnerschaften erlauben es, Komplexitäten aufzuteilen, Ressourcen- oder Know-how-Lücken zu schliessen und damit effizienter Innovationsvorhaben anzugehen. Die Zusammenarbeit in Netzwerken kann die Innovationsleistung und -geschwindigkeit deutlich erhöhen. Zudem bringt die Aussensicht neue Perspektiven und Ideen ein, die intern vielleicht gar nicht entstanden wären. Wir sind überzeugt davon, dass auf diese Weise KMU schneller und effektiver auf Marktentwicklungen reagieren und damit ihre Wettbewerbsfähigkeit sichern können.
Um nochmals auf den Inno-Day von Swissmem zurückzukommen. Weshalb sollten Interessierte ihn besuchen?
Der Inno-Day ist eine hervorragende Gelegenheit für unsere Mitglieder, in einem einfachen, neutralen und ungezwungenen Rahmen potenzielle Entwicklungspartner zu treffen oder zumindest eine fundierte Übersicht zu den Möglichkeiten zu erhalten. Das kompakte Format des Events ermöglicht es, in kurzer Zeit viele Kontakte zu knüpfen und sich auszutauschen. Es ist eine Plattform, die Inspiration bietet und das Netzwerken unter Gleichgesinnten erleichtert, die alle das gemeinsame Ziel haben, Innovation voranzutreiben. Wer nach neuen Impulsen sucht oder konkrete Innovationsprojekte plant, hat gute Chancen, hier fündig zu werden.