Mit Robotik werden heute vor allem monotone, gefährliche und unproduktive Prozessschritte automatisiert. Zudem eignet sie sich gut für die Qualitätsprüfung. Robotik erhöht die Effizienz im Produktionsprozess und ermöglichen es auch, fehlende Fachkräfte zu ersetzen.
In den Unternehmen werden aktuell vor allem klassische halb- oder vollautonome Industrieroboter eingesetzt. Beispiele dafür sind Flurfahrzeuge, autonom mobile Roboter, klassische Gelenkroboter und kollaborative Roboter. Die klassischen, regelbasierten Systeme werden zurzeit in hohem Tempo mit KI-Anwendungen durchdrungen. Sie programmieren und steuern Roboter, was die Einrichtzeit und die Kosten reduziert. Im nordamerikanischen Markt finden auch humanoide und vierbeinige Roboter im Wartungs- und Servicebereich viel Anklang. Sie sind mit Akustiksensoren sowie mit Sensoren wie Lidar, VIS/IR ausgerüstet. Das macht vielfältige Anwendungsfälle möglich. Sie sind aber teuer, was den kommerziellen Erfolg erschwert.
Kommerziell sinnvolle Anwendungen definieren
Die primäre Herausforderung ist es, sinnvolle Anwendungsfälle im Betrieb zu finden, die sich auch betriebswirtschaftlich rechnen. Die vielen, teils sehr komplexen Varianten im Produktionsprozess schränken die Einsatzmöglichkeiten oft ein. Hinzu kommt die grosse Vielfalt bestehender Lösungsangebote für die identifizierten Anwendungsfälle. Auch die Integration, Einrichtung, Nutzung und Wartung sowie die Konnektivität innerhalb von Produktionssystemen und Fertigungszellen ist herausfordernd. Hinzu kommen die Sicherheitsanforderungen. Und nicht immer ist Akzeptanz von kollaborativen Robotern durch die Mitarbeitenden gegeben. Nicht zuletzt bereiten die EU-Regulierungen wie z.B. der AI-Act oder der Cyber Resilience Act zusätzliches Kopfzerbrechen. All dies überfordert viele Betriebe – vor allem KMU.
Netzwerke bieten Orientierung
Swissmem verfolgt die Entwicklung sehr eng und sorgfältig. Das DIT-Team (Digitalisierung, Innovation und Technologie) besucht weltweit alle wichtigen Leitmessen. Es analysiert die Forschungsergebnisse der Hochschulen und steht im Austausch mit Mitgliedfirmen. Ein intensiver Erfahrungsaustausch findet auch im Rahmen des Industriesektors «Robotics und Factory Automation» statt. Zu dessen Leistungsangebot gehören branchen- und fachspezifische Meetings sowie Weiterbildung und Firmenbesuche.
Und was bringt die Zukunft?
Robotersysteme werden immer intelligenter und autonomer. Sie werden immer komplexere Aufgaben selbständig ausführen können. Auch die Mensch-Roboter-Kollaboration wird zunehmen, was die Fähigkeiten der Menschen erweitert oder sie ersetzt. Für die Schweizer Tech-Industrie gilt es am Ball zu bleiben. Nur so können sie frühzeitig neue, kommerziell sinnvolle Anwendungsbereiche erschliessen und wettbewerbsfähig bleiben.
Veranstaltungen und Bildungsangebote
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