Am 17. April 2025 fand an der Empa Akademie in Dübendorf die Informationsveranstaltung zum geplanten «SwissChip FabLab» statt.
Prof. Dr. Tanja Zimmermann, Direktorin der Empa und Prof. Dr. Christian Wolfrum, Vizepräsident Forschung der ETH Zürich, eröffneten mit Grussworten das attraktive Nachmittagsprogramm. Beide betonten die zentrale Bedeutung von Forschung und Innovation für die Schweiz und zeigten auf, wie die Empa und die ETH Zürich die gesamte Spannbreite von der Grundlagenforschung bis zur angewandten Entwicklung abdecken. Dabei wird die Halbleitertechnologie in fast allen Forschungs-bereichen immer zentraler. Umso wichtiger sind deshalb Reinräume mit Fertigungsmöglichkeiten für Chips und Sensoren, sowie eine Infrastruktur welche auch Technologieentwicklung und -Demonstration für die Halbleiterindustrie unterstützt.
Martin Hirzel, Präsident von Swissmem, umriss in seinem anschliessenden Referat die Herausforderungen, mit denen die exportorientierte Schweizer Halbleiterindustrie aufgrund internationaler Handelshemmnisse konfrontiert ist. Die Ergebnisse der Swissmem-Industrieumfrage 2024 belegen, wie stark die Branche global vernetzt und damit überdurchschnittlich exportabhängig ist. Innovation und enge Kooperationen mit der Schweizer Forschungslandschaft sind ein wichtiger Weg zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit. Swissmem engagiert sich gezielt dafür – denn: Die Schweiz muss in der Lage sein, weltweit führende Technologien bereitzustellen.
Ein weiterer Höhepunkt war der Beitrag von Tobias Keller, Vizepräsident Produkt Management, Portfolio & Marketing Leistungshalbleiter der Hitachi Energy AG, der die strategische Rolle von Innovation hervorhob. Das Unternehmen zeigt eindrucksvoll, dass trotz Herausforderungen erfolgreiche Halbleiterproduktion in der Schweiz möglich ist – insbesondere im Bereich der Leistungselektronik.
Prof. Dr. Jürg Leuthold, Leiter des Departements für Informationstechnologie und Elektrotechnik an der ETH Zürich, unterstrich in seinem Vortrag die fundamentale Bedeutung von Halbleitertechnologien für nahezu alle Wirtschaftsbereiche. Ob Medizintechnik, Kommunikation, Energie, Mobilität, Logistik oder Rechenzentren zur Unterstützung von KI-Modellen – moderne Anwendungen sind ohne spezialisierte Halbleitertechnologie undenkbar. Gerade in diesen Feldern beweist die Schweizer Start-up-Landschaft ihre bemerkenswerte Innovationskraft.
Um diese Erfolge langfristig zu sichern, bedarf es einer breit zugänglichen Infrastruktur mit Reinräumen und Fertigungstechnologien für Forschung, Startups und Industrie. Zwar bestehen bereits zahlreiche Reinräume im Raum Zürich. Doch die wichtigen und teuren Geräte sind über diese verteilt statt an einem Ort und die Kapazitäten sind meist nicht ausreichend.
An vielen Orten der Welt wie auch an einzelnen Zentren der Schweiz hat man deshalb bereits früher mit dem Zusammenschluss von Reinräumen an einen zentralen Ort begonnen. So gibt es z.B. an der EPFL in Lausanne, an der Fachhochschule Ost in Buchs, beim Paul Scherrer Institut PSI sowie beim Schweizer Technologie-Innovationszentrum CSEM grössere Reinräume. Der steigende Bedarf aus Industrie und Forschung erfordert jedoch zusätzliche Kapazitäten und insbesondere für den Raum Zürich eine zukunftstaugliche Lösung.
Das «Swiss Chip FabLab» am Innovationspark Zürich in Dübendorf stellt eine geeignete Lösung dar. Es wird in enger Zusammenarbeit mit bestehenden Zentren das «System Schweiz» im Bereich der Innovationsinfrastruktur für die Halbleiterindustrie stärken. Dieses Ziel wurde auch im Vortrag von Dr. Adriaan Spierings, Leiter des Swissmem-Industriesektors SEMI, klar hervorgehoben.
Dr. Lars Sommerhäuser von der Empa stellte den aktuellen Planungsstand des Innovationszentrums vor. Vorgesehen ist der Bau eines Gebäudes, in dem alle Anlagen zur Herstellung von Halbleiterchips verfügbar sind. Neben den Reinräumen sollen im Gebäude auch Büro- und Laborflächen angeboten werden. Industrie- und Forschungspartnern werden die Möglichkeit haben, im Zentrum Reinräume zu mieten, Anlagen stunden- oder tageweise zu nutzen oder Fertigungsschritte durchführen zu lassen.
Das Swiss Chip FabLab soll als dabei in einer nicht-gewinnorientierten Partnerschaft zwischen privaten Unternehmen und der öffentlichen Hand aufgebaut und betrieben werden.
Die positive Resonanz aus der abschliessenden Teilnehmerumfrage zeigt das grosse Interesse an diesem Vorhaben.
Haben Sie Interesse daran, einen «Letter of Intent» zu unterzeichnen und uns Ihre Bedürfnisse mitzuteilen?
Das Projektteam des Swiss Chip FabLab legt grossen Wert darauf, die Bedürfnisse von Industrie und Forschung frühzeitig zu berücksichtigen – und lädt Interessierte aktiv zur Mitgestaltung ein.
Ressortleiter
+41 44 384 48 31 +41 44 384 48 31 a.spierings@swissmem.ch E-Mail