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Nachhaltigkeit trifft High-Performance: Ein erfolgreicher Innovationsprozess

Starrag Bumotec hat eine ihrer meistverkauften Maschinen grundlegend optimiert. Das Entwicklungsprojekt übertraf alle Erwartungen. Sylvain Bapst, Head von Mechanical R&D, erzählt, was die entscheidenden Erfolgsfaktoren waren.

Auf welchen Bereich hat sich Ihr Entwicklungsprojekt konzentriert? Was war das Hauptziel?

Sylvain Bapst: Das Entwicklungsprojekt konzentrierte sich auf die Verbesserung verschiedener Aspekte unserer Maschinen mit besonderem Augenmerk auf drei Hauptbereiche: 

  • Verbesserung der Maschinenleistung über die Verkürzung der Zykluszeiten durch Optimierung der Werkzeugbedingungen
  • Reduzierung der Gesamtgrösse der Maschine und
  • Minimierung des Energieverbrauchs. 

Diese Schwerpunkte wurden auf der Grundlage eines strategischen Ansatzes ausgewählt, der eine enge Zusammenarbeit mit unseren Kunden und die aktive Beteiligung unserer Partner vorsah. Der Fokus lag auf einem unserer meistverkauften Produkte mit dem Ziel, unsere Position als Marktführer zu sichern, indem wir dieses stärker auf die Bedürfnisse der Kunden und auf Umweltstandards abstimmten.

Was haben Sie damit erreicht? 

Die Ergebnisse des Entwicklungsprojekts liegen in allen Zielbereichen über unseren Erwartungen. Nicht nur wurden unsere Anforderungen an die Zuverlässigkeit übertroffen. Wir konnten auch die Grösse der Maschine um 30% reduzieren und gleichzeitig die Leistung der Maschine steigern. Ausserdem ist es uns gelungen, den Energieverbrauch um 30% zu reduzieren. Diese Erfolge sind besonders erfreulich, da sie unser Engagement für Innovation und Nachhaltigkeit widerspiegeln. Die gesteigerte Leistung sorgt zudem dafür, dass unsere Kunden schnellere Produktionszeiten ohne höhere Energiekosten erreichen können, wodurch ihre betriebliche Effizienz verbessert und die Gemeinkosten gesenkt werden.

Wenn Sie zurückblicken, wie haben Sie den Innovationsprozess gesteuert? Welche Rolle haben externe Partner bei diesem Projekt gespielt?

Bei der Initiierung und dem Management des Innovationsprozesses für unser Entwicklungsprojekt standen Transparenz und Einbeziehung im Vordergrund. Wir wollten sicherstellen, dass alle Beteiligten, einschliesslich der Entwicklungsteams und der externen Partner, sich an den Projektzielen orientieren und sich dafür einsetzen. 

  1. Um die Probleme und Bedürfnisse unserer Kunden effektiv zu verstehen und anzugehen, führten wir praktische Workshops durch. Diese Workshops dienten als Plattform für die direkte Kommunikation und ermöglichten ein vertieftes Verständnis der Kundenanforderungen, was für die Steuerung des Entwicklungsprozesses entscheidend war.
  2. Externe Partner spielten eine entscheidende Rolle, insbesondere bei der Verbesserung unseres Verständnisses für verschiedene Faktoren im Zusammenhang mit dem Energieverbrauch. Mit ihnen floss ein zusätzliches Fachwissen ein und die Zusammenarbeit ermöglichte es, die technischen Herausforderungen im Zusammenhang mit der Reduzierung des Energieverbrauchs effektiver und innovativer anzugehen.

Durch die Einbindung von externem Fachwissen und die Aufrechterhaltung einer offenen Kommunikation über alle Entwicklungsphasen hinweg konnten wir ein dynamisches und reaktionsschnelles Innovationsumfeld schaffen. Dieser kollaborative Ansatz war der Schlüssel zu den erheblichen Fortschritten bei der Maschinenleistung und dem Energieverbrauch, die wir erreichen wollten.

Was war die grösste Herausforderung? 

Die grösste Herausforderung des Entwicklungsprojekts bestand darin, die Qualität und Zuverlässigkeit der Maschine beizubehalten und gleichzeitig die neuen Ziele - geringere Grösse und niedrigerer Energieverbrauch - zu erreichen. Es musste unbedingt sichergestellt werden, dass die Änderungen nicht die Integrität und Leistung beeinträchtigen, die unsere Kunden von unseren Produkten erwarten. Um dieses Gleichgewicht zu erreichen, bedurfte es einer sorgfältigen Planung und umfangreicher Tests zur Feinabstimmung jedes Aspekts von Design und Funktion der Maschine.

Gab es Überraschungen?

Überrascht hat uns das grosse Interesse unserer Kunden an der Energieeffizienz der Maschine. Energieeffizienz ist zwar ein aktueller Trend, aber der hohe Stellenwert, den unsere Kunden diesem Merkmal beimessen, unterstreicht ihr Engagement für Nachhaltigkeit und Betriebskostenmanagement. Dieses starke Kundeninteresse hat uns motiviert, die Grenzen dessen, was wir in Bezug auf die Reduzierung des Energieverbrauchs erreichen können, zu erweitern.

 

«Mit der Einbindung von externem Wissen und Ressourcen verbessern wir unsere Forschungs- und Entwicklungskapazitäten und erhöhen mit dieser wissenschaftlichen Grundlage unsere Glaubwürdigkeit.»

Sylvain Bapst, Head of Mechnaical R&D, Starrag Boumotec AG

 

 

Was würden Sie heute vielleicht anders machen?

Wenn ich über den Prozess nachdenke, würde ich ein nächstes Mal von Anfang an mehr Abteilungen in das Projekt einbeziehen. Das hätte ein noch umfassenderes Verständnis der Herausforderungen aus verschiedenen Perspektiven ermöglicht. Dadurch wären wir bestimmten Problemen zuvorgekommen, der Entwicklungsprozess hätte gestrafft und die Gesamtwirksamkeit des Projekts verbessert werden können.

Was sind Ihre nächsten Schritte? 

Unser nächster Schritt für die optimierte Maschine ist die Erschliessung neuer Märkte, die von den verbesserten Leistungsmerkmalen profitieren können. Wir möchten Sektoren erreichen, die bisher vielleicht nicht in Frage kamen, und hier mit einer gründlichen Marktforschung sowie einer angepassten Marketingstrategie die Alleinstellungsmerkmale unserer Maschine hervorheben.

Haben Sie irgendwelche Pläne für zukünftige Projekte?

Für zukünftige Projekte bleibt unsere Strategie proaktiv und ehrgeizig, indem wir unser Produktportfolio verbessern und erweitern, um mit technologischen Fortschritten und sich ändernden Kundenbedürfnissen Schritt zu halten. Zu dieser Strategie zählt auch die Einbindung von externem Wissen und von Ressourcen wie beispielsweise durch die Innosuisse, um damit unsere Forschungs- und Entwicklungskapazitäten zu verbessern und auch unsere Glaubwürdigkeit mit dieser wissenschaftlichen Grundlage zu erhöhen. 

Welchen Rat würden Sie anderen Unternehmen geben, die ähnliche Projekte planen?

  • Direkt mit den Kunden in Kontakt zu treten, um ihre Bedürfnisse zu verstehen und sicherzustellen, dass das Projekt den Marktanforderungen entspricht.
  • Strategische Partnerschaften eingehen, um Zugang zu Fachwissen und Ressourcen wie Finanzierungsmöglichkeiten zu erhalten.
  • Eine Kultur der Zusammenarbeit innerhalb des Projekts fördern, um interne und externe Perspektiven zu integrieren, die Innovationen vorantreiben können.
  • Darauf achten, dass die Projektergebnisse anpassungsfähig und skalierbar sind, um auf veränderte Marktbedingungen reagieren und expandieren zu können. 

Wollen Sie Ihre Anlage optimieren oder sind auf der Suche nach dem geeigneten Innovationspartner?

Swissmem unterstützt Mitglieder mit Wissen, Methodik und Netzwerken, damit sie ihre Innovationspotenziale erschliessen können. Ob es um Fördermöglichkeiten oder die Suche nach den richtigen Partnern geht, wir stellen die notwendigen Werkzeuge bereit, um Ideen validieren und verwirklichen zu können.

Hierfür arbeiten wir eng mit Hochschulen, Start-ups und Forschungsinstituten zusammen. Wir verfügen unter anderem über eine detaillierte Hochschulmatrix, die zeigt, welche Institutionen in der Schweiz und international in welchen Bereichen aktiv sind. Dasselbe gilt für Start-ups, wo wir relevante Technologien identifizieren.

Sie möchten mehr erfahren? Kontaktieren Sie Dr. Adam Gontarz.

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Letzte Aktualisierung: 29.03.2025