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Im Fokus: Die Schweizer Halbleiterindustrie

Eine aktuelle Studie von Swissmem zeigt auf, wo die Stärken der Schweizer Halbleiterindustrie liegen, wie sie sich auf dem Weltmarkt positioniert und welche Faktoren den Standort Schweiz auszeichnen.

Eine Umfrage unter 50 Unternehmen und Forschungspartnern aus der Schweiz zeigt, dass über 60% der kommerziellen Schweizer Halbleiterindustrie in den Bereichen Entwicklung, Integration und Industrialisierung tätig ist, während 15% ihren Fokus auf Forschungsaktivitäten legen. Dies unterstreicht die Rolle der Schweiz als bedeutender Akteur in der Entwicklung und Industrialisierung von Halbleitertechnologien.

Starke Marktstellung durch Innovation

Knapp 60% der befragten Unternehmen sehen sich weltweit in einer fĂĽhrenden Position, einige sogar als MarktfĂĽhrer. Besonders hervorzuheben ist, dass 80% der Unternehmen Innovation und neue Technologien als ihr wesentliches Differenzierungsmerkmal betrachten, gefolgt von Produkt- und Technologie-Performance.

Konkurrenz und Exportmärkte

Die Hauptkonkurrenten der Schweizer Halbleiterindustrie befinden sich in Europa und Nordamerika, während weniger als 5% der Unternehmen derzeit China als ernsthaften Konkurrenten betrachten. Diese Situation könnte sich jedoch aufgrund von zunehmenden Exportkontrollen und Handelshemmnissen gegenüber China ändern, falls China vor diesem Hintergrund seine technologische Entwicklung in der Halbleiterproduktion.

Rund zwei Drittel der Unternehmen haben einen Exportanteil von ĂĽber 80%, ein Grossteil der Exporte geht nach Westeuropa und Nordamerika. 

Attraktive Standortfaktoren und Herausforderungen

Rund 80% der Unternehmen sehen die Schweiz als attraktiven Standort fĂĽr die Entwicklung neuer Technologien. Dies ist auf stabile Grundpfeiler wie das liberale Wirtschaftssystem, das exzellente Bildungssystem, den hohen Lebensstandard und die politische Stabilität zurĂĽckzufĂĽhren. 

Nichtsdestotrotz gibt es auch Herausforderungen. Dazu zählt die Wechselkurssituation des Schweizer Frankens, der Zugang zu qualifiziertem Fachpersonal, der durch den internationalen Wettbewerb um Talente zusätzlich verschärft wird, sowie die hohen Personalkosten.

Die Zukunft der Schweizer Halbleiterindustrie

FĂĽr die nächsten zehn Jahre sehen die Unternehmen drei wesentliche Risiken: 

  1. Fachkräftemangel: Der Zugang zu ausreichend qualifiziertem Personal wird immer schwieriger.
  2. Hoher Investitionsbedarf: Die Entwicklung und der Betrieb von Halbleitertechnologien sind äusserst kostspielig und es braucht eine ausreichende Auslastung, damit sich die Investitionen lohnen.
  3. Bedeutungsverlust im globalen Wettbewerb: Mit den grossen Investitionsprogrammen in anderen Regionen (z.B. durch Chip Acts) wird befĂĽrchtet, dass die Schweiz ihre fĂĽhrende Rolle in der Halbleitertechnologie verlieren könnte. Dies wäre ein herber Verlust, denn Halbleiter sind in nahezu allen modernen Technologien und Produkten von zentraler Bedeutung. 

Aufgrund dieser Herausforderungen ist es wichtig, dass die Schweizer Politik die Bedeutung der Halbleiterindustrie erkennt. Chips sind heute essenziell fĂĽr Innovation und die Digitalisierung, und viele dieser Technologien sind sogar sicherheitsrelevant. Nur mit einer starken UnterstĂĽtzung und einer klaren Strategie kann die Schweiz ihre globale FĂĽhrungsposition in der Halbleitertechnologie langfristig sichern.

Die vollständige Studie steht exklusiv den Mitgliedern des Industriesektors Semiconductors (SEMI) zur Verfügung.

Netzwerk Semiconductors (SEMI)

Der Swissmem Industriesektor SEMI setzt sich aktiv für die Wettbewerbsfähigkeit der Schweizer Halbleiterindustrie ein und fördert unter anderem den Aufbau von Strukturen, die Innovation in diesem Bereich unterstützen.

Bei Interesse am oder Fragen zum Industriesektor SEMI können Sie sich gerne an Adriaan Spierings, Ressortleiter Swissmem, a.spieringsnoSpam@swissmem.ch wenden.

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Letzte Aktualisierung: 23.09.2024