Qualitaetskontrolle_Maschine.jpeg

Mitarbeitende
befähigen und halten

Startseite Wissen Personalwesen Personalentwicklung Mitarbeitende befähigen und halten
Ansprechpartner  Daniel Schweizer Daniel Schweizer
Bildungsmanager
+41 52 260 54 41 +41 52 260 54 41 d.schweizernoSpam@swissmem-academy.ch
Teilen

Zwei unterschiedliche Perspektiven auf ein Thema

Mitarbeitende zu fördern und zu befähigen, ist aktuell so wichtig wie nie. Denn der Fachkräftemangel sowie die technologischen und gesellschaftlichen Veränderungen verschärfen diese Thematik zusätzlich. Wir haben mit einem Personalentwickler und einem Produktionsleiter darüber gesprochen und dadurch verschiedene Aspekte beleuchtet.

Die Sicht des Personalentwicklers

Mit Tom Russenberger, Global Head Learning & Development bei HUBER+SUHNER.

Die Frage, wie Unternehmen ihre Mitarbeitenden am besten befähigen und beim kontinuierlichen Lernen unterstĂĽtzen, beschäftigt die Personalentwicklung schon sehr lange. Gegenwärtig gewinnt die Thematik zusätzlich an Bedeutung. Laut Tom Russenberger zählen unter anderem folgende drei Punkte zu den Haupttreibern der Diskussion: 1. Fachkräftemangel, 2. technologischer Wandel und 3. gesellschaftliche Veränderungen (sozio-ökonomische Dimension).  

Es wird zunehmend anspruchsvoller, auf dem Arbeitsmarkt Fachkräfte mit den notwendigen Qualifikationen zu finden. Stellen in gewissen Berufsfeldern bleiben oft lange unbesetzt. Die kontinuierliche Qualifikation der Belegschaft durch gezielte Weiterbildung und Lernen in vielfältiger Form rĂĽckt bei vielen Firmen in den Fokus. Es ist notwendig, dass sich Fachkräfte und FĂĽhrungskräfte stetig weiterentwickeln, um mit dem technologischen Fortschritt mithalten zu können. Die vergangenen Jahre mit Covid und geopolitischen Umwälzungen erforderten eine kontinuierliche Anpassung an die neuen Gegebenheiten, auf fachlicher wie persönlicher Ebene. Auch die FĂĽhrungsarbeit gestaltet sich durch remote arbeiten im Homeoffice und hybride Arbeitsformen anspruchsvoller.  

Die Befähigung der Mitarbeitenden gelingt, wenn Führungskräfte und Mitarbeitende auf allen Ebenen der Organisation gut zusammenspielen.

FĂĽhrungsrolle Navigator und Coach 

Die Entwicklung von Mitarbeitenden zählt beim Technologieunternehmen HUBER+SUHNER zu den zentralen FĂĽhrungsaufgaben. In den Leadership Principles wird die FĂĽhrungsrolle über die zwei Kernaspekte «Navigator» und «Coach» definiert. Der Navigator hat Kurs und Orientierung im Fokus. Der Coach sorgt dafĂĽr, dass die Teammitglieder ihr Potential ausschöpfen können. Dazu muss die FĂĽhrungsperson ihr Team kennen und verstehen, welche Fähigkeiten heute und in Zukunft nötig sind. Tom Russenberger weist darauf hin, dass es authentische, keine heroischen FĂĽhrungspersonen braucht. In einer sich rasch verändernden Welt wird SelbstĂĽberschätzung zum Risikofaktor. Es ist daher wichtig, die eigenen Stärken und Grenzen zu kennen, sich im Team zu ergänzen. Dies gilt bei HUBER+SUHNER fĂĽr FĂĽhrungskräfte wie Mitarbeitende, da FĂĽhrung sich nicht auf die klassische Vorgesetztenrolle beschränkt. Alle können in einer bestimmten Situation oder ihrem Fachgebiet fĂĽr sich und andere FĂĽhrung ĂĽbernehmen. 

Ein Schlüsselfaktor in der Befähigung der Mitarbeitenden ist gemäss Russenberger die psychologische Sicherheit. D.h. Führungskräfte und Teams achten darauf, dass unterschiedliche Sichtweisen Platz haben, jede Stimme zählt. Mitarbeitende sollen sich sicher genüg fühlen, auch die unbequemen Themen anzusprechen. Wichtig: Führungspersonen sollen den Mitarbeitenden viel zutrauen, Unterstützung und Feedback geben, sie jedoch nicht vor Veränderung und damit verbundener Unsicherheit bewahren wollen.

Eine Lernkultur im Unternehmen aufbauen 

FĂĽhrungskräfte, HR und Personalentwicklung unterstĂĽtzen Mitarbeitende auf dem Weg der individuellen Weiterentwicklung. Tom Russenberger ist jedoch davon ĂĽberzeugt: Die Kraft liegt im Mitarbeitenden selber – ein Baum wächst nicht schneller, wenn man an seinen Blättern zieht. Hingegen kann ein förderliches Umfeld einen entscheidenden Unterschied machen. 

Daher sind bei HUBER+SUHNER die Fähigkeiten, das Potential, der berufliche Entwicklungsweg und mögliche Weiterbildung Teil des Jahresgesprächs. Tom Russenberger betont: Es geht darum, auf Stärken zu setzen und Grenzen zu erkennen mit dem Ziel: right people at the right place. 

Lernen geht oft mit Veränderungsprozessen einher. Gelegentlich ist nicht das Lernen an sich die Herausforderung, viel mehr das Loslassen vertrauter Verhaltensweisen. Hin und wieder braucht es einen Anstoss «ins kalte Wasser zu springen» um aus der Komfortzone zu kommen. Genauso wichtig ist es als FĂĽhrungskraft mit dem Team ein gĂĽnstiges Umfeld zu schaffen, in dem Fragen und Ideen erwĂĽnscht sind und Fehler als Anlass zum gemeinsamen Lernen genĂĽtzt werden. Mitarbeitende bringen dann auch mit Freude an einer Weiterbildung erworbenes Wissen zurĂĽck ins Team und den Arbeitsplatz. 

Wie gelingt Mitarbeiterbefähigung?  

Diese drei SchlĂĽsselaspekte fĂĽhren zum Erfolg:

  1. Entwicklung von Mitarbeitenden als zentralen Aspekt der FĂĽhrungsrolle verstehen 
  2. Potentialentwicklung, Weiterbildung und Lernen im Alltag zum Thema machen  
  3. Psychologische Sicherheit stärken 

Die Sicht des Produktionsleiters

Mit Mathias Eckert, Produktionsleiter Isolation bei Brugg Kabel AG

Mathias Eckert hat letztes Jahr bei der Swissmem Academy die Weiterbildung zum Produktionsleiter Industrie HFP absolviert. Dabei hat er viel ĂĽber MitarbeiterfĂĽhrung und -befähigung gelernt. Doch wie gelingt der Transfer in die Praxis? Sehen Sie sich das Kurzinterview im folgenden Video an.  

Dank der Weiterbildung zum Produktionsleiter Industrie sieht Mathias sein Umfeld mit anderen Augen, er hat einen besseren Blick fĂĽr die BedĂĽrfnisse seiner Mitarbeitenden und des Unternehmens entwickelt. Dadurch gelingt es ihm auch, die Mitarbeitenden im Alltag zu befähigen. Dies passiert auf Basis der individuellen Fähigkeiten und Stärken jedes einzelnen. Ziel ist, den Mitarbeitenden Herausforderungen zu geben, an denen sie wachsen können, die ihnen Vertrauen geben und sie dazu ermuntern, Verantwortung zu ĂĽbernehmen. SchlĂĽssel dazu ist eine intensive und offene Kommunikation.  

Gerne wĂĽrden wir mehr darĂĽber erfahren, wie in Ihrem Unternehmen mit dem Thema Mitarbeiterbefähigung umgegangen wird und welche Lösungsansätze sich bei Ihnen bewähren. Ăśber einen offenen Austausch wĂĽrden wir uns freuen. Gerne stehen wir in Sachen Personalentwicklung auch beratend zur Seite.  

War dieser Artikel lesenswert?

Diese Artikel könnten Sie interessieren

Letzte Aktualisierung: 09.02.2023