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Gestern Metzger – heute Fachkraft in der MEM-Industrie

In Thun startete im Herbst 2020 der erste Pilotlehrgang der MEM-Passerelle 4.0. Die MEM-Passerelle, als Projekt der Sozialpartner MEM, ist schweizweit das erste Bildungsprogramm zur Re- und Neuqualifizierung Erwachsener im industriellen Umfeld. Aktuell läuft die Ausschreibung für die neuen Module ab Mitte August 2021.

Die Schulbank drĂĽcken, auch wenn seit der Berufslehre schon ein paar Jahre vergangen sind? Dies tun zurzeit Teilnehmende im Pilotlehrgang der MEM-Passerelle am Berufsbildungszentrum IDM (BBZ IDM) in Thun.

Markus Meyer, Berufsschullehrer am BBZ IDM, Steven Riemer, Berufsschullehrer am Bildungszentrum Interlaken (bzi) und Heinz Inäbnit, Chefexperte Polymechaniker/in EFZ sind begeistert von ihren erwachsenen Lernenden. «Sie sind mit grossem Engagement und Freude dabei, wenn es darum geht, sich neue technische Grundlagen anzueignen oder die erworbenen Kompetenzen zu dokumentieren», so die einhellige Rückmeldung.

Die Teilnehmenden der modularen Ausbildung sind gelernte Produktionsmechaniker, Maler, Schreiner, Metzger etc. aus Produktionsbetrieben im Berner Oberland und im Oberwallis. Die Lehrpersonen nehmen die Praxiserfahrungen als Basis für das Erarbeiten von theoretischen Grundlagen, die Teilnehmenden setzen die Erkenntnisse am nächsten Tag an ihrem Arbeitsplatz um.

Gemeinsam gegen den Fachkräftemangel

Dass die Regionen Berner Oberland und Oberwallis ins Projekt involviert sind, gründet in der Initiative der Volkswirtschaft Berner Oberland und der Regions- und Wirtschaftszentrums Oberwallis AG. Beide Wirtschaftsförderungsorganisationen haben sich der MEM-Passerelle 4.0 AG als Pilotregionen zur Verfügung gestellt und begleiten das Projekt aktiv.

Die MEM-Passerelle 4.0 AG umfasst die Sozialpartner der MEM-Industrie, die sich mit der Neuqualifizierung von Erwachsenen den Herausforderungen der Branche stellen; dem Fachkräftemangel, Digitalisierungswandel und den sich verändernden Berufsfelder. Geleitet wird das Projekt von Rolf Kaufmann, Programmleiter MEM-Passerelle 4.0 AG.

 Â«Eine Weiterbildung, die auf Mitarbeitende mit verschiedenen AusbildungshintergrĂĽnden fokussiert, ist fĂĽr uns sehr interessant.» erklärt Patricia Ruffiner, HR Scintilla, St. Niklaus. «Auch wir spĂĽren den Fachkräftemangel und so ist es umso wichtiger, bestehende Mitarbeitende zu fördern und zu fordern.

Es war für uns klar, dass wir in der Pilotphase mitmachen. Bis jetzt haben wir sehr gute Erfahrungen gemacht und wir schätzen die Anpassungsfähigkeit und Individualisierung des Ausbildungsprogramms auf die Mitarbeitenden sehr.»

 

«Wir wurden auf Themen sensibilisiert, die fĂĽr uns teilweise neu waren; z. B. Zeichnungsangaben. Wenn ich jetzt eine Baugruppe zusammenbaue, erkenne ich, wo allfällige Probleme auftauchen könnten. Ich habe ein besseres technisches Verständnis entwickelt. »

Toni Fankhauser, Bucher Hydraulics

 

 

Pilotlehrgang

Der Pilotlehrgang richtet sich an Fachkräfte der MEM-Industrie, die als Quereinsteigende neu in ihrem aktuellen Berufsfeld sind. Mit den Zusatzqualifikationen der MEM-Passerelle in «Maschinen und Anlagen warten», «Mechanische Baugruppen montieren», «Teile mit CNC Maschinen fertigen» sowie «Erfahrungen reflektieren» entwickeln sie sich in ihrem Beruf weiter. Nach Abschluss eines Moduls erhalten die Teilnehmenden ein Zertifikat und einen Nachweis der erworbenen Kompetenzen.

Die einzelnen Module können je nach Bedarf individuell kombiniert werden.

Weitere Fachmodule des Pilots starten Mitte August 2021 zu den Themen Montage und Instandhaltung, später zur Fertigung. Anmeldefrist ist der 9. August 2021. Die Module stehen auch neuen Teilnehmenden offen. Die Pilotphase ist entscheidend, um das Angebot im Berner Oberland und im Oberwallis zu etablieren sowie genügend Erfahrungen für den Rollout in weiteren Regionen zu sammeln.

Für weitere Informationen und Fragen können Sie sich gerne an Rolf Kaufmann wenden, rolf.kaufmannnoSpam@mem-passerelle.ch, 079 508 82 94. www.mem-passerelle.ch

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Letzte Aktualisierung: 18.06.2021