Neben den ökonomischen Anforderungen für ein Unternehmen wandeln sich auch die Anforderungen aus Sicht der Nachhaltigkeit. Nicht nur die Qualität der Produkte steht im Zentrum, sondern auch Informationsflüsse entlang der Lieferketten, der Ressourcenverbrauch oder das Risikomanagement.
Wandelnde Anforderungen
Das Beispiel der revidierten Norm zum Umweltmanagement ISO 14001:2015 zeigt, wie sich internationale Anforderungen wandeln. Die Systemgrenzen werden geöffnet und die relevanten Aspekte unternehmensspezifisch bestimmt. Die Umweltbewertung wird erweitert und schliesst Aspekte aus dem ganzen Lebenszyklus mit ein. Auch das Risikomanagement wird damit einbezogen. Genannt seien die Verfügbarkeit von natürlichen Ressourcen wie beispielsweise kritische Metalle (siehe Metal Risk Check von Swissmem) oder die internationale Chemikaliengesetzgebung.
Modulartige Aus- und Weiterbildung im Bereich Umwelt
Bei diesen Themen auf dem aktuellen Stand zu bleiben, ist eine grosse Herausforderung und muss sich auch in den Ausbildungen widerspiegeln. Diese müssen praxisnah, interessant und modulartig angeboten werden. Swissmem bietet aktuell den Basiskurs für Umweltbeauftragte an. Basierend darauf können im CAS Eco Economics an der PHW Bern einzelne Module oder der ganze CAS gebucht werden. So wird den Weiterbildungsansprüchen aus der Praxis möglichst entsprochen. Gefordert werden ausserdem fachkompetente Dozierende, die stets den neusten Stand des Wissens bieten können. Insbesondere die Vermittlung von erprobten und praktikablen Lösungen zeigt eine Wirkung in Unternehmen.
Konzept der Umweltbildung
Umweltfachleute profitieren oft von einem gegenseitigen Austausch, um die ähnlichen Problemstellungen in den unterschiedlichen Unternehmen anzugehen. Meist sind Geheimhaltungsansprüchen hier nicht relevant. Darauf basiert das Bildungskonzept «Von der lehrenden zur lernenden Wirtschaft». Deshalb greifen wir auf ein Netzwerk von bestens ausgewiesenen Fachleuten aus der Wirtschaft zurück. Die Dozentinnen und Dozenten sind hauptberuflich beispielsweise Chemikalienansprechperson, Gewässerschutzspezialist/-in, Innovationsfachperson, Energiefachfrau/-mann, Umweltbeauftragte/-r in Konzernen, Nachhaltigkeitsspezialist/-in bei einer Bank oder Ressourcenspezialist/-in. Damit erhält die Qualität der Umweltbildung eine hohe Glaubwürdigkeit.
Potenzial für wirtschaftliche Massnahmen
In Gruppenarbeiten zeigte sich die ökonomischen Einschätzung von Umweltmassnahmen: ca. 70% aller beurteilten Massnahmen werden als nicht kostenrelevant eingestuft. Nur etwa 30% sind Massnahmen, die mit hohen Kosten verbunden sind. Es besteht somit ein beträchtliches Potenzial, die Umwelt zu schützen, ohne ökonomische Nachteile.