Startseite Engagement Politik Geldpolitik Schweizer Franken im Höhenflug: Herausforderungen für die Tech-Industrie in einer konjunkturell schwierigen Situation
Ansprechpartner  Noé Blancpain Noé Blancpain
Bereichsleiter Kommunikation und Public Affairs
+41 44 384 48 65 +41 44 384 48 65 n.blancpainnoSpam@swissmem.ch
Teilen

Schweizer Franken im Höhenflug: Herausforderungen für die Tech-Industrie in einer konjunkturell schwierigen Situation

Der Schweizer Franken – schon seit längerem in Hochform – legte nach Weihnachten noch einmal schlagartig an Wert zu. Unter 0,93 Euro notierte er zeitweise und bewegt sich in grossen Schritten weg von der Kaufkraftparität. Auch gegenüber anderen Währungen legte der Franken nochmals zu. Für die Unternehmen der Tech-Industrie, die wegen der Rezession mit rückläufigen Umsätzen zu kämpfen haben, ist das eine zusätzliche grosse Belastung. Swissmem engagiert sich für sie.

«Schweizer Franken» und «Industrie» - das war in den vergangenen Jahren oft eine herausfordernde Kombination. Worüber die Schweizerinnen und Schweizer als Einkaufstouristen und Ferien-Bucher frohlocken, ächzte die Exportwirtschaft.

Zwar haben die Firmen der Tech-Industrie mit dem starken Franken leben gelernt – indem sie sich dank Effizienzsteigerung und Innovationskraft auf den Weltmärkten behaupten können. Doch wenn der Franken so schockartig stärker wird wie im Dezember des vergangenen Jahres, ist eine kurzfristige Reaktion der Firmen kaum noch möglich.

Rasche Reaktion von Swissmem

Die Aufwertung trifft unsere Industrie dieses Mal in einer konjunkturell sehr schwierigen Situation, sind doch die Auftragseingänge der Unternehmen von Januar bis Oktober 2023 um 10.5% im Vorjahresvergleich eingebrochen. In gewissen Sektoren beträgt der Rückgang gar 30-40%. Die Nachfrage nach Investitionsgütern ist in praktisch allen wichtigen Absatzmärkten rückläufig, besonders in Deutschland, USA und China. Gründe sind die hohen Zinsen zur Inflationsbekämpfung, die schlechte Konjunkturlage sowie geopolitische Unsicherheiten. Die Industrie-Einkaufsmanagerindizes der verschiedenen Länder liegen allesamt unter 50, was auf eine Industrierezession hindeutet.

Swissmem reagierte rasch: Am 29. Dezember machte der Verband mit klaren Worten in einer Pressemitteilung auf die gefährliche Situation aufmerksam. Alle wichtigen Schweizer Medien nahmen die Meldung auf.

Die Forderungen an Politik und Nationalbank

Der Verband der Schweizer Tech-Industrie machte klar: Gefordert sind sowohl die Politik wie auch die Schweizerische Nationalbank.

Bundesrat und Parlament müssen den Firmen mit der Verbesserung der Rahmenbedingungen nun entschlossen den Rücken stärken. Zentral sind Massnahmen, welche den Nachteil der Firmen am Standort Schweiz – wie die durch die Frankenstärke nochmals höheren Kosten – konkret mit einer Steigerung ihrer Wettbewerbsfähigkeit wettmachen.

So sollen die Freihandelsabkommen mit Indien und dem Mercosur, die in Griffweite sind, rasch abgeschlossen werden. Das Verhältnis zu unserem wichtigsten Handelspartner EU ist mit den Bilateralen III zu sichern. Und die Politik muss kostentreibende neue Regulierungen verzichten und unnötige Bürokratie – wie beispielsweise bei der Lohngleichheit – abschaffen.

Etwas komplizierter ist es bei der Geldpolitik: Swissmem steht zur Unabhängigkeit der Schweizerischen Nationalbank. Wir erwarten, dass sie – wie es das Gesetz festhält – auch die Konjunkturlage berücksichtigt und namentlich gegen schockartige Aufwertungen interveniert, sofern die Preisstabilität damit nicht gefährdet wird.

Jetzt mithelfen – für einen starken Werkplatz Schweiz!

Sind auch Sie bereit, sich für die Schweizer Industrie zu engagieren? Zum Beispiel mit einem Leserbrief oder einem Testimonial in den sozialen Medien? Melden Sie sich bei Noé Blancpain, Leiter Kommunikation & Public Affairs und Mitglied der Geschäftsleitung: n.blancpainnoSpam@swissmem.ch.

War dieser Artikel lesenswert?

Diese Artikel könnten Sie interessieren

Letzte Aktualisierung: 16.01.2024