Was ist die zentrale Fragestellung im Forschungsprojekt, das Sie an der F&E-Konferenz vorstellen?
Jannick Fiedler: Das Forschungsprojekt ASSY 5.1 beschäftigt sich mit der Frage, wie die manuelle Montage in der Schweiz durch den Einsatz von smarten Technologien unterstützt werden kann. Die übergeordnete Vision des Projektes ist es, die Schweiz zum «Best-Cost Country» für die manuelle Montage variantenreicher Produkte durch smarte Technologien zu befähigen. Die Montage solcher Produkte lässt sich in der Regel nur bedingt oder überhaupt nicht automatisieren, wodurch ein hoher personeller Einsatz benötigt wird.
Gemeinsam mit unseren drei Implementierungspartnern, Maxon, Accelleron und Bossard, werden wir im Rahmen von mehreren Feldtests verschiedene Technologien testen, welche die Mitarbeitenden bei ihren Montagetätigkeiten unterstützen und die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen verbessern.
Solche Technologien können beispielsweise Pick-by-Light-Lösungen, Augmented Reality, Smart Cameras oder Cobots sein. Ziel ist es jeweils eine auf die individuellen Anforderungen der Unternehmen passende Technologien auszuwählen und zu implementieren. Hierbei entstehen Arbeitsumgebungen, bei denen Mensch und Technologie zusammenarbeiten. Wir werden dabei die Auswirkungen auf operative und verhaltensbezogene Aspekte analysieren, und so die Erfolgsfaktoren der Technologien bewerten.
In welcher Phase befindet sich Ihr Projekt aktuell?
Das Projekt hat im Dezember dieses Jahres gestartet. Wir befinden uns also noch am Beginn des insgesamt ĂĽber 2.5 Jahre laufenden Projekts.
Wo liegt das Potenzial fĂĽr konkrete Anwendungen in der Industrie? FĂĽr wen sind Ihre Forschungsergebnisse interessant?
Basierend auf den Ergebnissen der Feldstudien wird im Rahmen des Projektes eine Toolbox entwickelt, welche die Unternehmen bei der Auswahl und Implementierung smarter Technologien für manuelle Montageprozesse zielgerichtet unterstützt. Es hat sich gezeigt, dass dies bei vielen Unternehmen der kritische Punkt ist, bei dem sie Unterstützung benötigen. Die Toolbox kann einerseits von produzierenden Unternehmen, die smarte Technologien implementieren möchten, oder von Unternehmen, die smarte Technologien anbieten, verwendet werden.
Sie wollen mehr darĂĽber erfahren und auch die weiteren Forschungsprojekte nicht verpassen?
An der 9. F&E-Konferenz zu Industrie 4.0 vom 24. Januar 2024 werden Projekte aus den Bereichen Artificial Intelligence, Smart Factory, Digital Twin und vielen mehr vorgestellt. Die begleitende Posterausstellung gibt Ihnen zudem die Möglichkeit, mit den Referierenden direkt ins Gespräch zu kommen und sich vertieft zu informieren.