Globale Wertschöpfungsketten stehen vermehrt im Fokus von Diskussionen zu nachhaltigem Wirtschaften. Mit der globalen Verflechtung der Schweizer MEM-Industrie ist verbunden, dass die Umweltwirkungen für die Produktion von MEM-Gütern zu einem grossen Teil im Ausland anfallen. Dies hat eine Studie der ETH, die Swissmem in Auftrag gegeben hat, deutlich aufgezeigt. Im Umweltatlas Lieferketten Schweiz – lanciert vom BAFU und dem Verein «Go for Impact», bei dem Swissmem Gründungsmitglied ist – wird die hohe Wichtigkeit der ausländischen Lieferketten für verschiedene Schweizer Branchen, u.a. den Maschinenbau, ebenfalls bestätigt. Die Resultate beider Studien wurden am Innovationsforum 11 «Globale Wertschöpfungsketten im globalen Handel» am Swiss Green Economy Symposium 2019 vorgestellt.
Nachhaltige Lieferketten als Chance
Die Studien zeigen, dass 80% der Umweltauswirkungen der Schweizer MEM-Industrie im Ausland erfolgen. Dabei sind u.a. die Stromerzeugung in Drittländern sowie die Transporte per Schiff und Flug besonders relevant. In beiden Bereichen kommt der Schweizer MEM-Industrie wiederum eine wichtige Rolle als Lieferantin für emissionsarme Technologien zu. Die Erfahrung von Unternehmen wie Schindler oder SBB, die sich ebenfalls im Rahmen des Innovationsforums äusserten, weist darauf hin, dass mehr Nachhaltigkeit in der Lieferkette aus unternehmerischer Sicht interessant ist. Mit der Fokussierung auf mehr Nachhaltigkeit werden mit den besten Lieferanten langfristige Beziehungen aufgebaut, die auch Qualität und Verlässlichkeit garantieren können.
Swissmem arbeitet deshalb im Bereich nachhaltiger Lieferketten mit Partnern daran, Unternehmen zu sensibilisieren und praktische Ansatzpunkte aufzuzeigen. Als Gründungsmitglied des Vereins «Go for Impact», der das nachhaltige Wirtschaften stärken will, erfolgen die Aktivitäten von Swissmem in einer Projektgruppe dieses Vereins.
Thema Kunststoffe wird aufgegriffen
Ein weiteres Innovationsforum des SGES 2019 zum Thema «Kunststoffe nachhaltig einsetzen: Probleme und Lösungen» wurde vom Verein «Go for Impact» durchgeführt. Es stellt den Auftakt dar, dieses vielschichtige Thema mit allen relevanten Akteuren anzugehen. Swissmem verfolgt das Projekt aufgrund der Berührungspunkte der MEM-Industrie als Verwenderin von Kunststoffen und als Herstellerin von Kunststoff-, Verpackungs- und Waschmaschinen.