Grosse Schweizer Unternehmen müssen erstmals für das Geschäftsjahr 2023 über nichtfinanzielle Belange Bericht erstatten. Konkret heisst das: In den Bereichen Umwelt (inkl. CO2-Ziele), Soziales, Arbeitnehmerbelange, Menschenrechte und Bekämpfung der Korruption sowie über ergriffene Massnahmen muss Transparenz geschaffen werden. Zusätzlich unterliegen Unternehmen mit Risiken im Bereich Kinderarbeit neu gewissen Sorgfalts- und Berichtserstattungspflichten. Davon sind kleine Unternehmen teilweise ausgenommen. Auch im Bereich Konfliktmineralien bestehen neue Sorgfalts- und Berichtserstattungspflichten. Dies gilt, wenn gewisse Mengen von Zinn, Wolfram, Tantal und Gold bzw. ihren Erzen importiert oder bearbeitet werden.
Umsetzung des Gegenvorschlags zur Unternehmensverantwortungsinitiative
Der Gegenvorschlag zur Unternehmensverantwortungsinitiative steht damit grösstenteils im Einklang mit geltenden EU-Vorschriften. Teilweise geht er aber darüber hinaus. Zurzeit sind Verschärfungen in der EU in Vorbereitung. Das betrifft die «Corporate Sustainability Reporting»-Richtlinie und die «Due Diligence»-Richtlinie. Nicht nur Firmen, die gesetzlich verpflichtet sind, müssen einen Nachhaltigkeitsbericht erstellen. Der Druck steigt indirekt auch auf weitere Firmen, deren Kunden eine solche Berichterstattung von ihren Lieferanten fordern.
Einstieg zu menschenrechtlicher Sorgfalt
Der Verein «Go for Impact», öbu und Swissmem haben im März 2022 ein Webinar zur menschenrechtlichen Sorgfalt durchgeführt. Es beleuchtete die verschiedenen gesetzlichen Pflichten sowie die Frage, wie die menschenrechtliche Sorgfaltsprüfung durchgeführt werden kann. Das Webinar ist für einen Einstieg ins Thema gut geeignet und weiterhin online verfügbar.
Kostenlose Webinar-Reihe zum Nachhaltigkeitsreporting
In einer dreiteiligen, kostenlosen Webinar-Reihe gibt der Verein «Go for Impact», den Swissmem mitgegründet hat, demnächst einen Überblick über das Thema Nachhaltigkeitsreporting. Die Webinare sollen insbesondere für kleine und mittlere Unternehmen Orientierung schaffen sowie aufzeigen, wie die steigenden Anforderungen gemeistert und sogar als Chance genutzt werden können. Die gesetzlichen Pflichten, relevante Standards, Messmethoden für Umweltleistungen und hilfreiche Tools sind Inhalt der Webinare. Hinweise, wie eine erfolgreiche Berichterstattung auszusehen hat, gehören genauso dazu wie Informationen, auf welche Entwicklungen sich KMU einstellen müssen. Durchgeführt wird die Reihe am 28.10., 4.11. und 11.11.2022 jeweils von 10 bis 12 Uhr. Weitere Informationen und die Möglichkeit zur Anmeldung finden sich hier.
Weitere Informationen finden Sie im Bericht über das Treffen der Swissmem ERFA Energie & Umwelt zum Nachhaltigkeitsreporting. Ausserdem plant Swissmem weitere Webinare im Themenfeld Nachhaltigkeit und Berichterstattung. Sie werden jeweils auf unserer Website aufgeführt (siehe hier).