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«Die Kapazität unserer Nationalstrassen muss ausgebaut werden – genau, so, wie wir das bei Schulhäusern selbstverständlich auch tun»

Am nächsten Wochenende, 24. November, stimmen wir über die Autobahnen ab. Für die Tech-Industrie ist ein Ja wichtig, denn so wie in den 50er Jahren sollten wir auch heute mit Zuversicht in die Zukunft blicken.

Mit ĂĽber 200'000 Unterschriften forderte 1956 eine Volksinitiative den Bau der Nationalstrassen. Dies, nachdem der Fahrzeugbestand in den Jahren zuvor stark angestiegen war und die 200’000er Marke ĂĽberschritten hatte. Der Bau von leistungsfähigen Schnellstrassen war neben dem Bau von Wohnungen, Spitälern, Schulhäusern und weiterer Infrastruktur eine Zukunftschance. 

Die rund fünf Millionen Einwohner zählende Schweiz boomte, die durch die Industrialisierung im 19. Jahrhundert angestossene, moderne und wohlhabende Schweiz entstand. Damals, in den 50er und 60er Jahren, bestätigte sich unser Land als kleine, zuversichtliche und erfolgreiche Nation mitten in Europa. Unsere Nationalstrassen sind ein Ausdruck davon.

Jetzt leben nicht mehr fĂĽnf, sondern neun Millionen Menschen in der Schweiz. Es sind nicht mehr etwas ĂĽber 200'000 Fahrzeuge unterwegs, sondern ĂĽber fĂĽnf Millionen. Die Betriebe arbeiten oft nicht mehr nur fĂĽr Kunden innert der Kantonsgrenzen, sondern sind national und in unserer Tech-Industrie mehrheitlich international ausgerichtet. 

Wir brauchen deshalb ein leistungsfähiges und den heutigen BedĂĽrfnissen angepasstes Nationalstrassennetz. Die Autobahnen leisten 43% des Verkehrsaufkommens mit nur 3% der Strassenfläche. Aber Tausende Angestellte in Lieferwagen und Lastwagen, zehntausende Arbeitnehmende in Personenwagen auf dem Weg zur Arbeit, stehen täglich, stundenlang, schweizweit im Stau. Nicht jeder hat eine Busstation oder einen Bahnanschluss vor der Nase. Das gilt besonders fĂĽr die Betriebe unserer Branche, die auch in ländlichen Gegenden Arbeitsplätze sichern. Das vergisst man gerne. 48'000 Staustunden sind nicht nur fĂĽr jeden einzelnen ein Riesenärger, sie sind schlicht kolossal unwirtschaftlich. 

Mit sechs Projekten will der Bundesrat einen Befreiungsschlag unternehmen und die Nationalstrassen wieder zu dem machen, wozu sie gedacht waren: Zu einem massgebenden Faktor fĂĽr unsere wirtschaftliche Prosperität. Zu Schlagadern, auf denen sich der Verkehr gezielt fliessend bewegt, statt dass er sich, dem Stau auf der Autobahn ausweichend, in stockenden Kolonnen durch Dörfer zwängt. 

Mit einem Nein zur Anpassung der Kapazitäten der Nationalstrassen ist fĂĽr das Klima nichts gewonnen: Betriebe werden ihre Waren weiterhin ausliefern mĂĽssen – es wird einfach noch länger dauern und noch teurer werden. Und auch mit den geplanten Investitionen in den Ă–V – 27 Milliarden die nächsten 20 Jahre – erhält lange nicht jedes Unternehmen einen Schienenstrang vor das Firmentor. 

Auch Spitäler, Wasserkraftwerke und Schulhäuser passen wir den heutigen Bedürfnissen der Bevölkerung und der Wirtschaft an. Die Strassen gehören, gerade im Hinblick auf die E-Mobilität, mit in dieses Zukunftspaket.

Ich bitte Sie im Namen der 1'400 Betriebe in der Tech-Industrie mit ĂĽber 330'000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern: Helfen Sie mit Ihrem Ja fĂĽr die Anpassung unserer Nationalstrassennetzes, dieses fĂĽr unsere gemeinsame Zukunft fit zu machen. 

Herzlichen Dank!  

Martin Hirzel, Präsident Swissmem

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Letzte Aktualisierung: 18.11.2024